Die Wachsmotte
- Dieses Thema hat 73 Antworten sowie 20 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 2 Monaten, 3 Wochen von
Martha aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
5. Juni 2025 um 20:58 Uhr #90879
NoloForenmitglied- DE 22147
- 36
Ja richtig genau dies von Legona meinte ich, die beschriebene Anwendung kling so unglaublich einfach.
Da muss doch jemand Erfahrungen im Zusammenhang mit Hummeln haben?
Vielleicht komme ich demnächst mal dazu Legona anzuschreiben.
Gruß
Nolo
5. Juni 2025 um 21:15 Uhr #90880
NoloForenmitglied- DE 22147
- 36
Also warum nicht gleich, ich habe Legona gerade geschrieben und melde mich, wenn ich eine Rückmeldung habe.
Gruß
Nolo
6. Juni 2025 um 07:01 Uhr #90881
Manfred HHForenmitglied- DE 22145
- 17 m
Ein grundsätzliches Problem bleibt allerdings bei Schlupfwespen: Die Anwendung kann nur vorbeugend erfolgen, da die Schlupfwespen ihre Einer in die Motteneier legen. Wenn bereits Raupen geschlüpft sind, bringen Schlupfwespen nichts mehr.
6. Juni 2025 um 10:35 Uhr #90886
NoloForenmitglied- DE 22147
- 36
Hier die Antwort von Legona.
“Unsere Schlupfwespeart Trichogramma evanescens kann sehr erfolgreich gegen die kleine, die große und auch gegen die Hummel-Wachsmotte eingesetzt werden und bekämpft diese nebenwirkungsfrei.
Schlupfwespen sind von Natur aus sehr effektiv und legen als Brutparasiten ihre Eier in die Eier der Mottenfalter. Hierbei besteht keine Gefahr für die Nachkommen der Bienen- oder auch der Hummelpopulation, da sich die Schlupfwespen nur von Motteneiern angezogen fühlen. Ebenso sei hier zu erwähnen, dass lediglich die Eier der Motten parasitiert werden, nicht die Larven an sich.
Gern stehen wir bei weiteren Fragen zur Verfügung.”
26. Juli 2025 um 19:06 Uhr #92231
HummelpapaForenmitglied- DE 74523
- 338 m
<p style=”text-align: left;”>Hallo Hummelfreunde,</p>
Sehr interessantes Thema. Hat jemand schon Erfahrung mit den Schlupfwespen?Ich habe eine Theorie:
Die WM fliegen hauptsächlich Nachts bei warmen Temperaturen über 10 Grad. So etwa ab Ende Mai. Die meisten Hummelvölker sind bis Mitte- Ende Juli fertig.
Dann sollten 3×1 Karte alle 3 Wochen = 9 Wochen reichen um das Nest zu schützen. Man kann sich etwas Arbeit sparen mit extra Mottenfalle, ständige Kontrollen, BT Behandlungen usw.
Der Nachteil es kostet etwa 20€
Ich würde es nächstes Jahr gerne testen. Wie denkt ihr darüber?
Gruß Micha
27. Juli 2025 um 18:18 Uhr #92243
NoloForenmitglied- DE 22147
- 36
Hallo Micha,
das klingt nach einem Plan aber auch viel Kümmern.
Über deinen Bericht im nächsten Jahr würde ich mich freuen.
Sollte sich im nächsten Jahr ein Volk in meinem Kasten einnisten, werde ich das auch probieren.
Das diesjährige Baumhummelvolk wurde von den WM aufgefressen, einige der WM konnte ich bekämpfen aber Königinnen wurden wohl nicht hervorgebracht.
27. Juli 2025 um 21:23 Uhr #92244
MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@Hummelpapa
Wachsmotten werden erst durch einen stärkeren Hummelnestgeruch angelockt. Das ist meistens ab der 2. Generation der Sammlerinnen der Fall.
Was ist denn eine Mottenfalle?
Ständige Kontrollen bringen wenig als Vorbeugung, da sich Wachsmottenlarven bei Lichteinfall sofort in die Einstreu zurückziehen und man sie daher nicht sieht. Wenn bei einer Kontrolle sichtbare Gespinste da sind, ist das Nest schon geschädigt, dann hilft nur Umbetten und sorgfältige Säuberung der Zellen, um zu retten, was noch zu retten ist.
Ein gefährdetes Hummelnest alle 10 Tage mit Bt. zu behandeln, sehe ich nicht als Arbeit an, aber jeder sieht das wohl anders.
Ich bin immer noch daran interessiert, wie und in welcher Form Du das Nest mit Bt behandelt hast, das letztendlich doch von Wachsmottenlarven zerstört wurde.
29. Juli 2025 um 10:58 Uhr #92246
NoloForenmitglied- DE 22147
- 36
Hallo Marylou,
sofern du mit dem letzten Abschnitt deines Beitrags mich meinst, so habe ich, nachdem mir deutlich reduzierten Flugbetrieb aufgefallen ist, mal reingeschaut.
Dabei habe ich einen Gespinstofropfen im Zugangsrohr vorgefunden und entfernt und einen Spott von Maden mit etwas Streu rausgenommen.
Ich habe das Nest aber nicht richtig aufgedeckt, sondern nur so gerade eben hier und da unter das Kapok geschaut, weil ich die Hummeln eben auch nicht zu doll stören wollte.
Außerdem ist ein Schwung Hummeln wild ausgeschwärmt. Da mir hier die Erfahrung fehlt habe ich Abstand gehalten und das Nest möglichst wenig durchwühlt.In der Folge habe ich immer mal wieder reingeschaut aber keine maden mehr gefunden.
BT habe ich nicht eingesetzt.
Das sollte ich zukünftig wohl ändern
29. Juli 2025 um 20:48 Uhr #92249
HummelpapaForenmitglied- DE 74523
- 338 m
Hallo Marylou,
mir geht es ähnlich wie Nolo, ich bin absoluter Anfänger. Ausserdem habe ich einen riesen Respekt vor den Hummeln. Eine ist mir in den Ärmel gegrabelt und hat mich gestochen. Ich denke ich einiges falsch gemacht angefangen beim Nest freilegen, zuwenig Bt gesprüht oder falsch Stellen besprüht. Für jemanden der es noch niemals gemacht hat ist es schon ein Aufwand. Ich suche nur nach einer Alternative. Wenn es noch Keiner getestet hat versuche ich es nächstes Jahr gerne mit den Schlupfwespen.
Ab wann legen die WM die ersten Eier. Wie ist eure Erfahrung? Ist Ende Mai zu spät mit der Vorsorge?
Beste Grüße Micha
29. Juli 2025 um 22:34 Uhr #92251
MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@Nolo
Nein, ich sprach @Hummelpapa an, aber er hat ja schon geantwortet.
Nolo, eine gute Zusammenfassung, danke! Ich kann mich leider nicht erinnern, welche Hummelart Du hattest.
Wenn man im Kasten Stellen aufdeckt, die die Hummeln aufschrecken lassen oder viele Hummeln beim Deckel abnehmen schon oben auf dem Kapok sitzen und losschwirren, entfernt man sich kurze Zeit von dort, bis sie sich wieder beruhigt haben. Da hast Du in der Situation richtig reagiert!
Das Nest soll zur Kontrolle auch nicht durchwühlt werden, da kleine Wachsmottenlarven bei Lichteinfall sowieso blitzschnell in der Einstreu verschwinden; ein Erkennen ist daher kaum möglich. Findet man kleine Wachsmottenlarven im Vorbau oder wie bei Dir im Einlaufrohr, ist höchste Alarmstufe angesagt und spätestens dann direkter Handlungsbedarf mit Bt. gegeben. Wachsmottenlarven müssen das mit Bt. behandelte Material fressen. Ein bloßer Kontakt mit Bt. ist nutzlos.
Hilfreich und eine Überlegung wert zum Start der nächsten Hummelsaison sind ein Imkeranzug und Imkerhandschuhe, beides zusammen für ca. 90 Euro zu bekommen.
@Hummelpapa
Danke für Deinen Erfahrungsbericht! Jeder hier im Forum hat mal angefangen und jeder hat mal Fehler gemacht. Wie heißt es so schön: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aus dem Herantasten an die verschiedenen Hummelvölker und den hierbei gesammelten Erfahrungen, ob negativ oder positiv, lernt man einfach dazu für die nächste Hummelsaison und handelt dann entsprechend.
Zu Deiner Frage: Wachsmotten werden erst durch einen stärkeren Hummelnestgeruch angelockt. Das ist meistens ab der 2. Generation der Sammlerinnen der Fall. Ende Mai/Anfang Juni könnte also der richtige Zeitpunkt für den Beginn des Einsatzes der Schlupfwespen sein. Im Notfall kannst Du immer noch Bt. einsetzen, ggf. mit Imkeranzug und -handschuhen.
30. Juli 2025 um 08:59 Uhr #92252
MakkiForenmitgliedNun klinke ich mich mal ein…
Das oben heisst, es muss BT in jeden Cocon, damit die WM-Raupen davon futtern, wenn sie eine Hummellarve verspeisen?
Wenn dem so ist, nutzt das wöchentliche Streuen über dem Kapok wohl nicht wirklich viel…Wir sind ja schon am Planen der nächsten Saison.
Da war auch mal die Überlegung BT-Pulver im Eingang als Durchgangsboden zu “Installieren”.Makki
P.S. aktuell noch 2 mittelgrosse Hummeln in unserer Kiste aktiv.
30. Juli 2025 um 16:54 Uhr #92254
HPForenmitglied- DE 22927
- 50 m
Noch eine kleine Ergänzung zum Erscheinen der ersten Wachsmotten im Jahr: sie kommen nicht vor Anfang Mai. Wenn die Nachttemperaturen über mehrere Tage 8 -10 Grad erreichen geht’s los. Die Zuordnung der 2. Generation Arbeiterinnen ist etwas irreführend, da bei den verschiedenen Hummelarten schon mal 4 Wochen dazwischen liegen können!
Bei mir ist der Hummelkasten am Haus der Erdhummeln mit großen Wachsmottenlarven durchsetzt. Das Volk ist aber seit Wochen durch. Sollen sich ruhig dick fressen. Zur Freude der Vögel in Kürze. Der Hummelkasten in der Kompostecke ist auch seit wenigen Tagen komplett verlassen. Keine Wachsmotten. Beide Völker waren erfolgreich.
Die 2 Ackerhummelvölker sind aktiv, aber wenig Flugverkehr, obwohl die Blüten von sehr vielen Ackerhummeln besucht werden.
Viele Grüße
HP
30. Juli 2025 um 20:23 Uhr #92257
MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@Makki
Nein, so wird Bt. nicht angewandt. Hier eine etwas ausführlichere Erklärung, ehe Missverständnisse entstehen:
Wenn eine Hummelkönigin einen Nistkasten bezieht, richtet sie sich erst einmal in und mit dem vorhandenen Material (Einstreu, trockenes Moos, feines Gras, Kapok) ein, indem sie Nistmaterial umschichtet oder anders platziert. Sie schafft eine für sich geeignete Stelle/Kuhle, wo ihr erstes Nektartönnchen und ihr erstes Eigelege Platz finden. Hierbei hinterlässt sie ihren Hummelgeruch, u.a. auch in Form von Kot, im Material.
Die ersten und alle nachfolgenden Arbeiterinnen führen die anfängliche Arbeit der Königin im Zuge der Nesterweiterung fort. Es wird fortlaufend Material umgeschichtet, um Platz für weitere Vorräte und Kokons zu schaffen, u.a. auch unterschiedliche Zugänge zum eigentlichen Nest. Dabei wird der immer intensiver werdende Hummelgeruch durch den abgesetzten Kot innerhalb des Nistkartons verstärkt und vom Nistmaterial angenommen. Letztendlich “duftet” das gesamte Nistmaterial nach Hummeln.
Behandelt man nun ein durch Wachsmotten gefährdetes Nest rechtzeitig vor Erscheinen der Wachsmotten mit Bt. (Bacillus thuringiensis aizawai, im Handel geführt z.B. unter “Substral Naturen Bio Zünsler-und Raupenfrei Xentari”, 8 Portionstütchen mit ganz feinem Pulver), ob nun gespritzt oder als feines Pulver breitflächig über und ins Nistmaterial gestreut, können die Hummel-Arbeiterinnen das Bt. durch ihre Aktivitäten und mit ihren Füßchen im gesamten Nest verteilen und es dadurch schützen. Bt. sollte alle 10 Tage angewandt werden. Auf der Laufstraße kann es zusätzlich eingesetzt werden.
Wachsmotten mit ihrem sehr sensiblen Geruchssinn werden durch den Hummelnestduft angelockt, um ihre Eier dann möglich nahe dieser Geruchsquelle abzulegen. Die geschlüpften Larven folgen ebenfalls ihrem Geruchssinn und versuchen, so schnell wie möglich an den Ursprung dieser Quelle, die für sie Nahrung bedeutet, zu kommen, wobei sie ein beachtliches Tempo vorlegen.
Da Wachsmottenlarven Tag und Nacht äußerst gefräßig sind und meistens als Erstes auf das mit Hummelduft “durchtränkte” (und mit Bt. behandelte) Nistmaterial treffen, das als durchaus verlockende Nahrung erscheint, wird sich hier auch zuerst bedient. Aber das eigentliche Ziel, nämlich das Hummelnest, wird von diesen gefräßigen Larven meistens gar nicht erst erreicht, denn Bt. entfaltet vorher durch das gefressene Nistmaterial seine Schadwirkung auf die Wachsmottenlarven.@HP
Ab der 2. Generation der Sammlerinnen ist üblicherweise der Hummelgeruch intensiver, egal, wie viel Zeit zwischen der 1. und 2. Generation liegt.
Die Wachsmottenlarven im Ganzen an Vögel zu verfüttern, ist keine gute Idee, denn sie werden sich sofort eine dunkle Stelle suchen, wo sie in Sicherheit sind, und sie sind verdammt schnell. Besser vorher einmal mit dem Cutter durchschneiden, dann freuen sich die Vögel auch noch.
30. Juli 2025 um 21:05 Uhr #92258
HPForenmitglied- DE 22927
- 50 m
@Marylou
die 4 Wochen Unterschied bezogen sich auf das Erscheinen der ersten Königinnen der verschiedenen Arten im Frühjahr. Wenn z.B. eine Erdhummelkönigin Ende Februar mit der Nestgründung beginnt, ist es wenig sinnvoll, Ende März bereits Bt zu verstreuen. Vor Mai besteht keine Gefahr, daß Wachsmotten versuchen einzudringen. Die Verherrlichung von Bt befürworte ich ohnehin nicht.
Ich weiß durchaus, wie ich WM-larven an Vögel verfüttere…
30. Juli 2025 um 21:53 Uhr #92259
MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@HP
Da gebe ich Dir vollkommen recht, dass ein Bt.-Einsatz vor Mai keinen Sinn macht, da erst dann mit Wachsmotten zu rechnen ist. Aber das sollte eigentlich klar sein, wenn man sich ein bisschen mit Wachsmotten beschäftigt.
Ich verherrliche Bt. durchaus nicht, empfehle aber, es bei gefährdeten Hummelnestern anzuwenden. Man muss nicht erst so lange damit warten, bis man fassungslos vor den kärglichen Überresten eines noch vor einer Woche aktiven Nestes steht.
Es gab schon Beiträge hier, wo noch lebende Wachsmottenlarven für die Vögel einfach auf den Rasen geworfen wurden. Da sträuben sich mir die Nackenhaare. Wenn Du es anders handhabst, umso besser, also nichts für ungut.
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.
