Antwort auf: Anlegen meiner Wildwiesen-Inseln im Garten

Artenreiche Wiesen sollten nie zur Gänze abgemäht werden, damit sich Insekten in die ungemähten Teilbereiche weitgehend zurückziehen können. Streifen sollten auch ungemäht in den Winter gehen können, weil hier viele Insekten überwintern.
Auf fetten Böden kann eine zweimalige Mahd angezeigt sein, auf mageren Böden eher nur einmal im Jahr. Zu tief sollte man nicht mähen. Die Gräser müssen etwas im Zaum gehalten werden, auch wenn sie ökologisch sehr wertvoll sind und oft unterschätzt werden. Wenn man nie oder zu spät mäht, nehmen jedoch die Gräser überhand und unterdrücken Stauden und Kräuter. Viele Stauden treiben ein zweites Mal aus, nachdem sie abgemäht wurden, ist also ganz im Sinne von nahrungssuchenden Insekten.
Wir ahmen Wildrinder oder Wildpferde nach und tun mit der Mahd der Artenvielfalt etwas Gutes! Licht kann wieder zum Boden vordringen, Samen keimen, schüttere Flächen werden von spezialisierten Insekten besiedelt. Sehr zu empfehlen sind auch andere Arten von „Störungen“ – man kann z. B. ein Stück Boden aufreißen und so belassen (als hätte ein Rind sich gewälzt). Wer Zugang zu Kuhfladen oder Pferdeäpfeln hat (nur von Tieren, die nicht mit Medikamenten vorsorglich gegen Würmer behandelt werden!!), kann vielleicht die eine oder andere Stelle in der Wiese damit versorgen. So tut man auch etwas für Käfer oder Fliegen, die auf Tierdung angewiesen sind. Ein dorniger Strauch in der Wiese – eine Wildrose oder ein Weißdorn – tut noch mehr für die Artenvielfalt.