Antwort auf: Bacillus thuringiensis

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Manfred HHManfred HH
Forenmitglied
    • DE 22145
    • 17 m

    In Pulverform wirkt das Mittel nicht (habe dazu eigene Versuche gemacht) und darf so auch nicht angewendet werden da der Staub für Mensch und Säugetiere eingeatmet oder bei Kontakt mit Schleimhäuten gesundheitsschädlich ist!

    Die Spritzbrühe wirkt in Hummelnestern nach verschiedenen Berichten ca. 2-3 Wochen, was im Widerspruch zu dem angehängten Bericht steht. Eine mögliche Ursache für die Diskrepanz ist der Umstand, dass sich der Prüfbericht auf vorhandene Waben bezieht, während im Hummelnest ja ständig neue Waben mit neuproduzierten Wachs gebaut werden.

    Statt der teuren Spritzlösung würde ich immer das Pulver zur Raupenbekämpfung kaufen und selber ansetzten. Als Prophylaxe genügt ein Ansprühen des Nestes von außen, während bei akutem Befall die Behandlung im Nest erfolgen muss. Sind bereits Gespinste vorhanden, ist es für eine Behandlung meist zu spät, da sich ältere Larven mit BT nicht mehr bekämpfen lassen.

    Hier ein Auszug aus einem Prüfbericht:

    Produkt-Information
    Die 100% biologische Wachsmottenbekämpfung der Wachsmotte durch den Einsatz von natürlichen Schädlingen der Wachsmotte (Bacillus thuringiensis) ist sehr beliebt. Bacillus thuringiensis ist auch in anderen Zweigen der Landwirtschaft im Einsatz  (z. B. Gemüse-Anbau, sowohl bei der Bekämpfung des Schwammspinners, als auch in der Schnakenbekämpfung), nicht zuletzt wegen der zuverlässigen und sicheren Wirkung, ohne jegliche Giftigkeit für Mensch und Tier.

    WIRKUNGSGRAD B 401
    B 401® ist 100 % wirksam. Dies wurde in mehreren wissenschaftlichen Versuchen an verschiedenen Instituten bewiesen. Die ersten Versuche über die Wirksamkeit auf Galleria mellonella wurde in einem Großversuch mit über 1000 Waben in der Bienenforschungsstation WITTERSWIL (Schweiz) 1980/81 unternommen. Dabei wurde eine 100%-ige Wirkung bei allen behandelten Waben festgestellt, wobei diese Schutzwirkung über 8 Monate nach der Behandlung anhielt.

    Die Schutzwirkung von B 401® nach einmaliger Behandlung erstreckt sich also über den gesamten Zeitraum der Lagerung der Waben von der Lagerung der Waben nach der Ernte bis hin zur üblichen Verwendung im Frühjahr.

    Dies ist für den Imker der entscheidende Vorteil von B 401® im Gegensatz zu chemischen Mitteln, welche alle ohne Ausnahme eine wiederholte Behandlung oder eine Dauerbehandlung erfordern.

    Weitere Versuche wurden 1983 im französischen Bieneninstitut für Pathologie in Nizza angestellt. Dabei wurde im Vergleich mit Paradichlorbenzol dieselbe Wirksamkeit auf Galleria mellonella festgestellt, weiterhin wurde eine völlige Unschädlichkeit von B 401® für Bienen und ihre Brut bestätigt.

    1982 wurde auf dem Prüfbienenstand „Ambrosiushoeve“ (Holland) im Auftrag des holländischen Landwirtschaftsministeriums die Bienenverträglichkeit von B 401® geprüft.

    Hier die Zusammenfassung des Prüfberichts:

    B 401® ist nicht giftig für Bienen. Die behandelten Waben sind für Bienen und Bienenbrut nicht gefährlich. B 401® ist wirksam gegen Galleria mellonella. (Versuchansteller: J. van der Steen)

    WIRKUNGSWEISE VON B 401®
    B 401® ist ein Bakterienpräparat, das Sporen und Eiweiß-Kristalle von Bacillus thuringiensis Berliner var. Aizawa enthält. Die Larven der Wachsmotte nehmen diese Bakteriensporen und Kristalle von den behandelten Waben auf dem Verdauungsweg auf und werden dadurch gelähmt und getötet. Dabei ist die Kombination von Sporen und Kristallen besonders wirksam.

    LAGERUNG
    B 401® ist bei einer Lagertemperatur unter 20° Celsius begrenzt lagerfähig (ca. 3 Jahre), auch im angebrochenen Zustand

    Die angesetzte Spritzbrühe muss dagegen sofort verbraucht werden. Optimale Lagertemperatur ist eine Temperatur unter 15° Celsius. Bei einer länger andauernden Lagerung über 25° Celsius kann es zu einer Wirkungsverminderung kommen. Wir empfehlen eine dunkle und kühle Lagerung, vorzugsweise im Keller.

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