Antwort auf: Nestkontrolle Frage

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StefanStefan
Admin
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    Halo Kai!

    Das freut mich sehr! Alles richtig gemacht und ein Volk gerettet.

    Das verklebte Kapok ist normal, Wachs und Honig sind die Zutaten. Alles in bester Ordnung!

    Ich lese auch immer wieder von übertriebenen Nestkontrollen. Meine Meinung: Nicht machen, das hat man im Gefühl. Da hast Du völlig richtig gehandelt. Wenn man meint ein Handgriff mehr zerstört jetzt etwas, dann den Handgriff einfach nicht mehr machen. Das ist wichtiger als die persönliche Neugierde zu befriedigen.

    Will man in das Nest selbst sehen, geht es am besten wenn man den Eingang sieht. Dieses “Loch” kann man vorsichtig mit einem kleinen Stöckchen kreisförmig etwas aufweiten. Dann sieht man die Waben. Diesen Schaden beheben die Hummeln schnell wieder.

    Keinesfalls würde ich die Waben anheben. Das ist zu viel Eingriff. Das zerstört das Nestklima.

    Du hast ein gutes Hummelhaus das vor Wachsmotten schützt. So lange Du keinen Verdacht auf Wachsmotten hast ist nichts zu tun.

    Meistens flattert einem die Wachsmotte bei einer Nestkontrolle schon entgegen. Erst dann kann man eingreifen. Und auch hier würde ich nur das Nest mit BT behandeln. Die Eier der Wachsmotte sind zwar gelegt, aber noch nicht geschlüpft. BT hilft besonders bei jungen Wachsmottenlarven, die wird man auch durch Nestumsiedlung nicht los weil sie zu klein sind.

    Erst, wenn man das Ganze schon übersehen hat und größere Wachsmottenlarven (5mm aufwärts) im Nest sind und bereits Schaden angerichtet haben kann man versuchen das Nest zu retten in dem man es Umsiedelt. Dazu muss man dann tatsächlich auch die Waben anheben. Das sollte aber die letzte Maßnahme sein.

    Am Ende jedes Hummelnestes kommen die Wachsmotten sowieso, weil keine Wächterinnen mehr au aufpassen. Das ist völlig egal, weil das Nest schon fertig ist.

    In den ersten beiden Jahren im Leben eines Hummelhauses (und dessen Standort) ist die Wachsmottenproblematik übrigens noch nicht sehr ausgeprägt. Im ersten Jahr berichten die wenigsten von Problemen mit Wachsmotten.

    Und das Kapok bauen die Hummeln entweder ein, oder sie schichten es auf oder sie werfen es aus dem Eingang. Das macht jedes Volk anders. Auch wenn drei gleiche Hummelköniginnen in drei gleichen Hummelhäusern am selben Standort und Tag eingezogen sind. Jede macht es anders. Und genau das finde ich so faszinierend! Nicht entnehmen und nichts mehr dazu geben.

    Etwas Schimmel ist normal, jetzt in der Anfangsphase sollte man sich vielleicht die Lüftung ansehen. Hat man einen Innenkarton sind schnell ein paar zusätzliche Löcher gemmmcht. Aber auch hier hatte ich schon viele Unterschiede. Baumhummeln sind hier die größten “Schweine”, die koten alles voll und diese Feuchtigkeit ist dann der Grund.

    Grüße Stefan