Post von Bertram Münker
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Stefan aktualisiert.
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27. August 2025 um 17:49 Uhr #92436
StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Hallo zusammen!
Ich habe heute Post bekommen. Keine Email oder einen Forenbeitrag, nein echte Post. Einen Brief (für die Jüngeren: Das ist das Ding mit Papier, Stift und Briefmarke).
Absender ist ein Hummelfreund, sein Name ist Bertram Münker. Am einfachsten wäre es den aktuellen Zeitungsartikel über diesen Mann hier hochzuladen, das geht aber wegen des Copyrights nicht. Da verstehen die Zeitungsverlage leider keinen Spaß. Aber ein Link zur Zeitung geht immer:
Hier also ganz öffentlich: Danke Bertram, ich habe mich riesig über Deine Post gefreut. Und danke für die persönlichen Zeilen dazu. Ich wünsche Dir alles Gute, vielleicht antwortest Du auf den Beitrag hier? Das würde mich sehr freuen.
Grüße Stefan
28. August 2025 um 09:13 Uhr #92438
DorisForenmitglied- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Hallo Stefan, der Hinweis an die jüngere Generation ist super. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Kannst mal sehen wer so alles für die Hummeln “brennt ” und es wäre wirklich schön, wenn Bertram seine Erfahrungen hier im Forum mit uns teilt. LG Doris
28. August 2025 um 16:36 Uhr #92454
StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Hallo Zusammen!
Bertram hat nach Rücksprache mit dem Verlag das OK bekommen, den Zeitungsartikel hier einstellen zu dürfen.
Hier noch der Link zur Zeitung (das war Bedingung): siegener-zeitung.de
Und hier der Artikel als Anhang:
Grüße Stefan
29. August 2025 um 07:31 Uhr #92458
DorisForenmitglied- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Super. Und erheiternd verfasst.
7. September 2025 um 13:57 Uhr #92489
MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Den Meinungen von Doris und Stefan schliesse ich mich sehr gerne an. Es wäre sehr begrüssenswert, wenn man Bertram einige Fragen stellen könnte.
9. September 2025 um 11:53 Uhr #92509
BertramForenmitgliedLiebe Hummelfreunde,
nachdem ich von Stefan Helget so herzlich wie humorvoll bei pollenhöschen.de aufgenommen worden bin, zusätzlich ermuntert von Doris und Martha, versuche ich mal, mich am Hummel-Forum zu beteiligen. So gut ich kann. Denn trotz jahrelanger Beschäftigung mit den “Bienen im Pelz” halte ich mich nicht für einen Fachmann. Eher für einen Liebhaber.
Viele Fragen muss nämlich auch ich mir nach wie vor mit Hilfe von Fachliteratur beantworten, zahlreiche Erklärungen zu allen wichtigen Themen habe ich auf pollenhöschen.de finden können, manche blieben (und bleiben) dennoch unbeantwortet. Was meiner Faszination aber keinerlei Abbruch tut.
Wie mit allen anderen Tieren, die von Kindheit an mein Leben bestimmt und bereichert haben, ging und geht es mir mit den Hummeln zwar auch ums Wissen, die eigentliche Motivation ist aber bis heute die Liebe zur Natur geblieben. Und die immerwährende Freude am Beobachten. Kaum etwas hat mir in schlechten Zeiten mehr Trost gegeben und in guten Zeiten mehr Zufriedenheit. Auf meiner Facebook-Seite habe ich ein wenig davon erzählt; wer möchte, kann also dort mehr über mich erfahren.
Servus für heute aus einem Wanderurlaub im schönen Kleinwalsertal mit vielen Entdeckungen am Wegesrand, z.B. Bergwaldhummel und Bunte Hummel – und ein Schwalbenschwanz auf dem Gipfel der Gehrenspitze!
Bertram
9. September 2025 um 12:51 Uhr #92510
StefanAdminBeitragsersteller- DE 84513
- 398 m
Servus Bertram! Schön, dass Du da bist!
Was für Fragen sind denn offen?
Grüße Stefan
9. September 2025 um 16:45 Uhr #92511
MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Da freue ich mich auch sehr. Ganz besonders hat mir Deine Sichtung eines Schwalbenschwanzes gefallen, denn ich widme mich vermehrt wieder der Schmetterlingsaufzucht und ganz besonders der benannten Art.
Was mich aber brennend interessiert ist Deine Meinung zu der Bekämpfung der Wachsmotte. Der Staatsfeind Nummer 1, wie Du schreibst, also muss/soll man ihn bekämpfen oder ist es aus Deiner Sicht ein Naturgesetz das besagt, dass starke Völker den Verlust wieder kompensieren und so naturgemäss den Verlust wieder ausgleicht? Du schreibst zwar, dass die Motte nur zur Gefahr wird, wenn es frühen Befall gibt. Was macht man dann?
11. September 2025 um 21:33 Uhr #92529
BertramForenmitgliedGrüezi Martha,
als erstes zum Thema Schwalbenschwanz: Zufälligerweise habe ich einen Bekannten, der nur zehn Kilometer entfernt von Freudenberg in Niederfischbach-Hahnhof lebt und seit langem erfolgreich Schmetterlinge: Schwalbenschwänze und Totenkopfschwärmer züchtet und aussetzt. Wenn du “Viktor Fieber” googelst, werden dir einige interessante Zeitungsartikel angezeigt.
Zum Thema Hummeln: für einen Hummelfreund wie mich gilt zwar die Wachsmotte einerseits als “Staatsfeind Nummer eins” im Hummelstaat, andererseits sehe ich sie natürlich (im wahrsten Sinn des Wortes) wie jede andere Tier- (Pflanzen- und Pilz)art als Teil des sinnvollen biologischen Gleichgewichts. Das dafür sorgt, dass sich keine Art auf Kosten einer anderen unkontrolliert vermehrt. Seit nunmehr etwa 70 Millionen Jahren existieren Bienen (also auch Hummeln) und Schmetterlinge (also auch Motten) neben- und miteinander – lange, lange, bevor der moderne Mensch mehr und mehr in das natürliche Gleichgewicht eingegriffen hat.
Ein Wachsmottenbefall kann zwar ein einzelnes Nest zerstören, aber den Bestand der Art sicher nicht gefährden. Auch ich habe schon als kurzfristige Rettungsmaßnahmen so viele Wachsmottenlarven wie möglich abgesammelt, Polstermaterial ausgetauscht, sogar das Bacillus Thuringiensis bei frühem Befall gestreut, aber mittlerweile bin ich gelassener geworden. In diesem Jahr etwa waren von insgesamt zwölf besiedelten Kästen drei Baumhummelvölker und ein Erdhummelvolk von Wachsmotten befallen, und dennoch haben sich davon drei Völker gut entwickelt, nur eines ist zugrunde gegangen. Ein wenig Verlust hat man immer, heißt es, und damit – auch wenn’s manchmal schwerfällt – versuche ich mich zu trösten. Und freue mich umso mehr über all die Jungköniginnen, die zum guten Schluss ausfliegen, von denen einige wenige, wieder zu meiner Freude, im nächsten Frühjahr ein neues Nest gründen werden.
Liebe Grüße aus dem Kleinwalsertal von Bertram
12. September 2025 um 14:56 Uhr #92530
MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Vielen Dank Bertram für die “zürcherische” Begrüssung. Freue mich sehr und danke für Deinen informativen Bericht.
Viktor Fiebers Schmetterlingszucht habe ich mir angesehen. Ganz toll wie er das macht. Sie sind genau so wichtig für das Ökosystem und bestäuben ebenso die Pflanzen wie die Hummeln. Leider stehen viele Arten auch auf der roten Liste gefährdeter Tierarten und sie haben ähnliche Anforderungen an ihren Lebensraum wie Hummeln. Ein faszinierendes, wirbelloses Wesen.
Leider ist die Natur aus den Fugen, aber ich glaube, dass die temporäre und zerstörerische Dominanz des Homo sapiens irgendwann auf die eine oder andere Weise durch die Naturgesetze korrigiert werden wird.
Was mich vermehrt bedrückt, ist das zunehmende verpäppeln der Hummeln. Sie sollten ihre Eigenständigkeit bewahren können, die sie über Millionen von Jahren erworben haben, genau wie Du es beschreibst. Da fühle ich mich mit meiner Ansicht ebenfalls bestätigt. Alles andere ist nicht nachhaltig.
Dass trotz Mottenbefall Jungköniginnen hervorgebracht werden können, ist absolut nachvollziehbar. Da habe ich gleich noch eine Frage, was hältst Du von Schlupfwespen gegen die Motte? Das war auch mal einen Vorschlag hier im Forum und es ist mal einen Denkanstoss.
Ich wünsche Dir und allen hier noch viel Freude an den noch aktiven Hummeln.
12. September 2025 um 15:40 Uhr #92531
janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo Bertram,
auch ich heiße dich herzlich Willkommen und wünsche einen schönen Urlaub ich mit tollen Naturerfahrungen!
Aus dir spricht die Liebe zur Natur und viel Wissen um die Zusammenhänge. Deine Einstellung kann ich unterstreichen.
lg Jan
12. September 2025 um 21:20 Uhr #92532
ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
Servus Bertram,
auch ich freue mich sehr, dass Du im Forum Deine Hummelbegeisterung mit uns teilst.
Deine Einstellung ist exakt meine, auch zum Thema Hummelmotten! Schön, wenn Du hier weiter über Deine Erfahrungen schreibst. Habe auch schon vor Jahrzehnten (mit eher wenig geeigneten) Hummelkästen in meinen Gärten begonnen, die Brummer zu schützen, und heuer waren 23 von 31 besiedelt. Wenn mein letztes derzeit noch fliegende Ackerhummelvolk nicht mehr existiert, werde ich wieder in “meinem” Thread meine jährliche Bilanz ziehen.Alles Gute, lb.Gr. aus Oö.! Christian
17. September 2025 um 15:36 Uhr #92537
BertramForenmitgliedJa, Martha, ich denke wie du, dass Hummeln (wie alle Wildtiere) ihre (oft Millionen Jahre und somit ohne menschliche Einflüsse erworbene) Eigenständigkeit und Entwicklung bewahren sollten. (Streng gesehen ist ja im Grunde auch das Aufstellen von Hummelkästen ein Eingriff in diese Eigenständigkeit – wenn auch freilich, wegen des stetigen Verlusts natürlicher Lebensräume, ein von uns allen gut gemeinter: Wir versuchen zu ersetzen, was in der Natur verloren gegangen ist).
Als ich erst wenige Kästen hatte, habe ich noch übereifrig die Wachsmotten bekämpft, Wespen verscheucht und Mäuse vertrieben, die sich häuslich einrichten wollten. Was ich nun nicht mehr mache. Denn je mehr Kästen ich in meiner Begeisterung Winter für Winter bastelte und die dann im Frühjahr von immer mehr Hummeln besiedelt wurden, desto weniger bekümmerten mich einzelne Verluste, weil zum guten Schluß sich insgesamt doch genügend Jungköniginnen entwickeln konnten. So habe ich die (wie Bazillus Thuringiensis käufliche) Schlupfwespe Trichogramma bislang noch nicht eingesetzt (auch wenn sie beide die natürlichen Gegenspieler der Wachsmotte sind und daher aus meiner Sicht durchaus als Helfer bei der biologischen Bekämpfung Verwendung finden könnten. Was aber letzlich ja in der Entscheidung jedes einzelnen von uns Hummelfreunden liegt.)
Ich hatte übrigens auch im letzten Winter wieder in drei Kästen Waldmäuse, die sich, einmal fünf Tiere, im (von Hummeln im Vorjahr nicht angenommenen) Nest zusammengekuschelt gegenseitig wärmten. Im Frühjahr waren sie dann verschwunden. Dafür siedelte sich in einem anderen Kasten gleichzeitig mit einer Baumhummelkönigen eine Deutsche Wespe an, baute oberhalb des Hummelnestes an der Decke fleißig ihr filigranes Nestchen weiter und lernte sogar zu meinem großen Erstaunen die Hummelklappe zu betätigen. Eigenartigerweise war nach ein paar Wochen Schluss, die Wespe verschwunden, ebenso die Baumhummelkönigin sowie die schon geschlüpften ersten Arbeiterinnen, eine Arbeiterin lag tot am Boden. Auf die Frage, was wohl passiert sein mochte, habe ich keine rechte Antwort gefunden, bin aber froh für die Zeit, in der ich Tag für Tag das Zusammenspiel der beiden Kastenbewohnerinnen hautnah beobachten konnte.
Dass Verluste in der Natur kompensiert werden, sehe ich übrigens wie du. Ich würde sogar noch weiter gehen, weil ich der Meinung bin, dass es Verluste in der Natur eigentlich gar nicht gibt. “Verluste” mag es aus unserer, menschlicher Sicht verständlicherweise geben (wenn wir etwas verlieren, erleiden wir einen Verlust), aber in der Natur geht ja nichts verloren, sondern verwandelt sich nur.
Liebe Grüße, jetzt wieder aus der Siegerländer Heimat, von Bertram
17. September 2025 um 15:39 Uhr #9253817. September 2025 um 15:42 Uhr #92540 -
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