Neu hier: Erdhummelnest im Beet
- Dieses Thema hat 4 Antworten sowie 2 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 6 Monaten von
Stefan aktualisiert.
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Nike
Hallo Hummelfreunde,
vor wenigen Wochen habe ich zu unserer großen Freude ein Hummelnest im Beet direkt an der Terasse entdeckt. Eine große Hummelkönigin (konnte ich inzwischen nach Internetrecherche als dunkle Erdhummel identifizieren) flog seitdem immer wieder rein und raus aus dem Eingangsloch unter einem Lavendelstrauch. Ich denke ein Mäuseloch…
Seit ein paar Tagen meine ich eine (oder auch verschiedene, jedoch dann immer einzelne) kleinere Hummel ein- und ausfliegen zu sehen. Sie ist immer schnell weg, so ganz sicher bin ich mir nicht.
Kann es sein, dass schon die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind? Sind die allein unterwegs bzw. müsste man nicht mal mehrere gleichzeitig sehen? Ich habe keine Vorstellung davon, wie viel Betrieb vor so einem Nest ist, auf was muss ich mich denn da einstellen während des Hummeljahres?
Normalerweise steht unser Tisch mit Stühlen direkt daneben, so einen Meter entfernt. Bekommen die Hummeln oder wir da ein Problem? Leider gibt es keinen alternativen Sitzplatz für uns.
Viele Grüße Nike
janfo
- DE 34233
- 246 m
Hallo Nike
Kann es sein, dass schon die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind?
Ja, das ist durchaus möglich. Und ja, die sind meist allein unterwegs bzw. wenn es später mehr werden kann am Ein/Ausgang auch mal gedränge herrschen. Momentan ist das Nest aber noch nicht groß, erst im Sommer. Die erste Generation der Arbeiterinnen ist etwas kleiner als nachfolgende Generationen.
Pauschal kann man nicht sagen wieviel Betrieb sein wird, hängt von den Umweltbedingungen ab wie groß das Nest wird. Erdhummelvölker können aber manchmal recht groß werden (bis über 600 Individuen, wovon natürlich nicht alles Arbeiterinnen sind die auch ausfliegen). Problematisch ist es in der Regel aber nicht, die Hummeln interessieren sich für Pflanzennektar und Pollen. Also könnt ihr dort in Ruhe sitzen und beobachten, natürlich sollten keine direkten Störungen am Nesteingang erfolgen.
Im Spätsommer, wenn die Jungköniginnen ausgeflogen sind die das Volk hoffentlich produzieren wird ist das Nest dann auch am Ende.lg Jan
Stefan
- DE 84513
- 398 m
Hallo Nike!
Glückwunsch zum Erdhummelnest (oder doch Gartenhummel?)! Die große Hummel war eine Königin. Diese wirst Du bald nicht mehr sehen, denn wenn genügend Arbeiterinnen geschlüpft sind verbleibt sie ganz im Nest.
Hummeln benötigen unbedingt Schatten, weil Wachs bei 40 Grad schmilzt. Das wäre das Ende des Hummelstaates. Bitte sorge für Schatten.
Ansonsten sind Hummeln als Kulturfolger recht unempfindlich, nur Erschütterungen mögen sie nicht. Es könnte sein (muss nicht) dass ich der Hochphase des Nestes an einem Tag mit hohen Temperaturen die Hummeln etwas „neugierig“ werden, schreckhafte Menschen schlagen dann um sich und schon wird man gestochen. Das sind aber nur sehr sehr wenige Tage im Jahr. Und zwar dann, wenn die Königin von ihren eigenen Kindern ermordet wird und ein Umbruch im Hummelstaat stattfindet.
Bei Erdhummeln könnte das vor kommen, bei Gartenhummeln ist das ziemlich unwahrscheinlich.
Ansonsten wirst Du an dem Mausloch jetzt immer mehr Flugbetrieb feststellen. Und diese Hummeln werden immer größer werden bis zum Schluss ganz große Jungköniginnen auftauchen. Mal 3 Hummeln in 5 Sekunden, dann wieder Minuten lang gar keine Hummel. Alles normal. Die lassen sich auch nicht stören von Euch und lassen Limo und Kuchen in Ruhe.
Es bekommen also weder ihr noch die Hummeln ein Problem. Evtl. existiert an dieser Stelle schon Jahre lang ein Nest und ihr hattet es nur noch nicht bemerkt.
Bitte sieh Dir diesen Film an, der ist wirklich faszinierend:
Ansonsten viel Freude beim beobachten. Haltet und hier bitte aktuell!
Grüße Stefan
PS: Jan war schneller!
Nike
Hallo zurück,
Endlich mal ist Zeit für ein kleines Update.
Erstmal DANKE für die schnellen und aufschlussreichen Antworten! Der Film ist ja faszinierend. Kaum zu glauben, was sich da in der Erde abspielt während man außen fast nichts bemerkt (anfangs jedenfalls). Kann gut sein, dass da schon länger Hummeln nisten, es war die letzten Jahre immer viel Hummelbesuch in dem Beet. Definitiv sind es Erdhummeln und das Nest expandiert anscheinend prächtig. Inzwischen können wir regen Flugverkehr beobachten, genau wie Ihr es geschrieben habt. Manchmal kommen oder gehen mehrere Hummeln im Sekundentakt.
Ich habe mal hier im Forum viel gestöbert und begreife erst jetzt, wie cool das ist. Manche Leute siedeln Hummeln extra und mit viel Mühe an (das ist toll!), und hier hat sich ganz ohne unser Zutun eine Königin in unserem Beet niedergelassen. Das auch noch direkt an der Terasse, keine 2,5m von der Terassentür entfernt, sodass wir vom Sofa oder vom Gartentisch aus das Treiben beobachten können.
Der Lavendel ist zu einem stattlichen Strauch gewachsen, der den Eingang und die umliegende Erde gut beschattet und auch vor zu viel Regen schützt.
Die Hummeln und wir verstehen uns bestens und die ganze Familie sitzt regelmäßig auf dem Beobachtungsposten und freut sich. In dem Beet blüht schon recht viel Salbei und Seifenkraut und andere Pflanzen, sodass auch andere Hummelarten und viele Bienen zu Gast sind. Es summt und brummt…
Eine Frage hab ich noch: Im Garten steht ein ziemlich verlauster Bauernjasmin. Manche Zweige sind schwarz vor Blattläusen und es wohnen etliche Marienkäfer drin. Wespen sieht man auch immer wieder, sie scheinen die Läuse (hoffe nicht die Marienkäfer oder ihre Eier) zu fressen.
Immer häufiger sehe ich aber auch Hummeln in dem Strauch. Was tun die denn da? Blühen tut er noch nicht – und fressen werden sie die Läuse ja auch nicht. Sind die Hummeln vielleicht scharf auf diese klebrigen Absonderungen der Läuse? Aus dem Grund kommen auch die Ameisen, so habe ich mal gelesen.
Seid lieb gegrüßt!
Nike
Stefan
- DE 84513
- 398 m
Hallo Nike!
Es könnte durchaus sein, dass die Hummeln dort Honigtau sammeln.
Mach doch mal ein Foto.
Blattläuse kommen und gehen von alleine. Heimische Pflanzen überleben das in der Regel.
Grüße Stefan
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