Antwort auf: Neues Hummelhaus nach Vorbild Hummelhäuser von Franz
Hallo @Jens,
Klebeband in den Ecken wird sich lösen, wenn die Ecken von oben bis unten feucht werden (Kotecken).
Ich finde auch nicht die richtigen Kartons. Es passt zwar ein Weinkarton rein, aber anscheinend gibt es keine Normdurchmesser mehr. Darum habe ich einen Drahtkorb aus Streckmetall gemacht (Baumarkt). Deiner ist anscheinend aus Holz. Damals gab es das Streckmetall mit kleinen Maschen nur aus rostendem Stahl. Heute gibt es auch feines Streckmetall aus Alu im Baumarkt. Streckmetall lässt den Karton einfach sehr gut von außen trocknen. Also in den Drahtkorb kommt der Karton. In der Mitte der vier Wände ziehe ich einen Draht, der über ca. 10 Wellen reicht und am Gitter hält.
Normalerweise schneide ich den Karton erstmal in der Höhe zurecht. Und zwar wie einfach in der Höhe des Drahtkorbes. Dann schneide ich ziemlich mittig auf einer breiten Seite senkrecht von oben bis zum Boden. Dann Trenne ich die eingeschnittene Seite vom Boden und auch eine der angrenzenden kurzen Seiten. Zwei Seiten sind also noch mit dem Boden verbunden. Danach schneide ich den Boden auf die Größe des Drahtkorbs zurecht. Dann falte ich die (zu langen) vom Boden getrennten Seiten des Kartons in die Mitte und stecke das Gebilde in den Gitterkorb, bis der Boden unten im Gitterkorb liegt. Dann falte ich die Steiten wieder auseinander, bis alles schön in den Ecken liegt. An der langen Wand überlappt sich die Wellpappe. Mit dem Cuttermesser kann man da nun durch schneiden. Damit passen die Ende des Kartons ideal gegeneinander. Ich ziehe den Karton raus und mache von außen das Klebeband dran. Dann wieder rein in den Gitterkorb und mit den oben erwähnten Drähten werden die Seitenwände stabilisiert. Der Deckel auf dem Nistraum hat unten einen Rahmen, der eine breite Fase hat. Der Rahmen gleitet in die Öffnung des Kartons und drückt ihn seitlich an den Gitterkorb. Dadurch bleibt der Karton in Form. Leider verkriechen sich kranke Hummeln immer in diesen von der Fase gebildeten Spalt. Darum ist es manchmal in wenig schwierig den Deckel wieder aufzustecken. Irgendwann wollte ich mal eine Beobachtungsplatte einbauen, die man dann herausnehmen könnte, damit der Deckel an Ort und Stelle verbleiben könnte. Aber das habe ich nie gemacht.
@Lutz-S
Wie ich deine Idee verstanden habe, nimmst du die 37 Grad Außenluft, kühlst sie mit Kühlakkus und bläst die verbrauchte Luft mit einem 92 mm Lüfter aus dem Nistkasten in die Umwelt?
Das erscheint ineffizient. Besser ist es die Luft nur durch den Lüftungsbereich zwischen Außenkasten und Karton in einem Kreislauf zu führen und die von außen angesaugte Luft möglichst gering zu halten. Also eine Zarge aufsetzen, die die großen Lüftungslöcher verschließt und eine Wanne für die Kühlakkus enthält (auffangen Schwitzwasser), wie auch einen kleinen Lüfter (0,05 oder 0,1 Watt), der die Luft von der oberen Zarge nach unten in den Lüftungzwischenraum bläst, wo sie den Karton umströmt, durch Löcher wieder in die obere Zarge fließt, gekühlt wird und dann wieder durch den Lüfter nach unten geblasen wird.
Auf meinem Balkon muss man mit Oberflächentemperaturen von >70 Grad Celsius rechnen. Wieviel genau ich bei 37 Grad im Schatten gemessen hatte, habe ich in irgendeinem Forum mal geschrieben. Da funktioniert die Kühlung mit Kühlakkus nur bei ganz dicker Isolation. Die Isolation hatte ich mit 50 mm Styrodur angedacht. Also der Außenkasten besteht nicht aus einer Holzplatte, sondern aus zwei Holzplatten mit 50 mm Dämmung dazwischen. Die Lüftungsklappen wären aber unisoliert. Nur mal so als Idee was das für eine Projekt wäre: Für einen Karton 25x25x25 cm wäre das eine Nistkastengröße von 43 x 43 x 51 cm (LxBxH) ohne Füße, Dachüberstand und Dachschräge gerechnet.
Bei aktiver Kühlung gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder die Kühlung seitlich fest in den Kasten einbauen oder als Kühlzarge aufsetzen. Die große Lüftung braucht ein Nistkasten nach meiner Meinung hauptsächlich, um die Feuchtigkeit aus dem Nest zu bekommen. Weil bei einer Kühlung das Wasser am kältesten Punkt kondensiert, kann man die großen Lüftungen nach meiner Meinung verstopfen, so lange irgendwo ein bisschen Luft abfließt. Wieviel CO2 eine Hummel pro Tag ausstößt, wird irgendwo nachzulesen sein. Damit kann man den minimal nötigen Luftstrom ausrechnen.
Um die Abwärme des Peltier-Elements durch die 50 mm Isolation zu bekommen, kann man Aluminium-Vierkantstab / Quadratstab kaufen oder wie Franz mit einem Schlauch nur das kühle Wasser durch die Isolation schicken. Im Inneren muss man dann nur noch das Kondenswasser auffangen und ableiten.
Bei einer Zusatzzarge würde sich alles nach oben erweitern. Man kann vielleicht alte gebrauchte Prozessorkühler gut verwenden. Wobei ich leider nicht weiß, ob die Heatpipes bei 38 Grad Umgebungslufttemperatur überhaupt noch arbeiten. Die Heat-Pipes arbeiten am besten, wenn sie unten erhitzt werden und oben ihre Hitze abgeben können.
VG Bulli