Joe’s Gartensaison 2023
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16. Januar 2023 um 21:08 Uhr #75286JoBoForenmitglied
- DE 41366
- 60 m
Hallo zusammen,
vielen Dank erstmal für die Bereitstellung der unfassbar detailreichen und gut aufgearbeiteten Informationen, die hier auf dieser Internetplattform bereitgestellt und gepflegt werden. Es hat mir bis hierhin sehr viel weitergeholfen! Die Winterpause würde ich gerne dazu nutzen, euch meine bisherige Hummelgeschichte zu erzählen. Bisher war ich nur stiller Mitleser.
Beginnen möchte ich gerne mit einer kurzen Vorstellung und einen Blick zurück, wie bei uns alles angefangen hat.
Wir, Julia und Joe, wohnen am linken Niederrhein in der Nähe von Düsseldorf in Nordrhein-Westfahlen. Lange Zeit haben wir (und ganz besonders ich) das Potential des Gartens nicht ausgenutzt und alles auf „pflegeleicht“ ausgelegt. Große Rasenfläche, die man leicht mit dem Aufsitzmäher abfrühstücken kann, immergrüne Kirschlorbeerhecken, um die Einsicht in unseren Garten zu erschweren und außer ein paar Rhododendren, Forsythien und Hortensien aus dem „Altbestand“ sah es mit der Blüte echt mau aus. Abgesehen davon, sind die vorhandenen Blühpflanzen nicht gerade für ihre ökologische Wertigkeit bekannt.
Mit dem Einfluss von Julia wurden dann vereinzelt Ecken im Garten auserkoren, wo die ein oder anderen blütenreichen Pflanzungen gesetzt werden „durften“. Das eigentliche Umdenken, den Garten ökologisch aufzuwerten und Lebensraum für Tiere zu schaffen, setzte aber eigentlich erst mit der Sichtung eines Mauswiesels ein. Um mehr über unseren heimlichen Nachbarn und Untermieter zu erfahren, kaufte ich eine Wlan-Überwachungskamera. Eigentlich für das Mauswiesel gekauft, wurde diese nach der Beobachtung einer Schleiereule zweckentfremdet. Kurzerhand bauten wir einen Schleiereulenkasten, welchen wir hinter einem Fenster im unausgebauten Dachboden platzierten. Es dauerte keine Woche, da war die Schleiereule auch schon im Kasten (blieb aber leider nicht auf Dauer). Dieses kleine Erlebnis machte uns aber bewusst, mit welchen Mitteln man die heimische Tierwelt unterstützen kann und wie schön es ist, wenn sich Erfolge einstellen. Hoch motiviert und angetrieben von der Neugier, welche Beobachtungen man im eigenen Garten machen kann, folgten diverse „Projekte“. Dem Schleiereulenkasten folgte ein Steinkauzkasten, sowie unzählige Vogelhäuser. Das Mauswiesel (+Freund/in) konnte schlussendlich auch in einem Nistkasten in einer Benjeshecke abgefilmt werden. Fuchs, Marder, Hase und Eichhörnchen gaben dem Kernbeißer, Stieglitz, Sperber und Turmfalken die Klinke in die Hand. Alles Tiere, die wir in unserem pflegeleichten Garten nie zu Gesicht bekommen haben. (natürlich sind Überwachungs-Kameras hervorragend dazu geeignet, die nächtlichen Besuche zu dokumentieren, welche sonst im verborgenen ablaufen würden😉 )
Aber jetzt genug zu Vögeln und Säugetieren.
Eine neue Terrasse, umrandet von diversen Stauden und kleinem Teich, ermöglichte viele Einblicke in die Insektenwelt. Noch vor der Saison letzten Jahres (2022) pflanzten wir schnell eine längere Wildhecke aus heimischen Gehölzen, sowie diverse Streuobst-Hochstämme. Parallel wurden Nisthilfen für Wildbienen gebaut. Die klassischen Pappröhrchen, durchbohrte Hartholzblöcke, gefräste Nistbrettchen für die „Zucht“ von Mauerbienen, aber eben auch zwei Hummelkästen aus Holz. Die Pappröhre immer griffbereit, die Freundin immer auf Alarmbereitschaft, falls nochmal eine Hummelkönigin bei der Suche erspäht werden konnte – Hunderte „Fake“-Mauselöcher im Garten. Im Nachgang betrachtet, schon ein bisschen übermotiviert. Auch wenn es im Endeffekt sehr viel Spaß gemacht hat und der ein oder andere Besucher doch leicht über mich schmunzeln musste, ziehe ich dieses Jahr die natürliche Ansiedlung vor. Um die Chancen zu erhöhen, habe ich in diesem Winter 5 weitere Hummel-Nistkästen gebaut, diesmal auf Basis einer Styroporbeute Mini Plus. Einer der beiden Holznistkästen aus dem letzten Jahr konnte ich mit einer dunklen Erdhummelkönigin aktiv besetzen. Außerdem konnte ich in einer Trockenmauer ein weiteres Erdhummel-, sowie im Gerätehaus ein Ackerhummelnest finden. Das Erdhummelvolk aus dem Nistkasten wurde dann von einer Kuckuckshummel okkupiert und leider, trotz Hummelklappe, von Wachsmotten heimgesucht. Auf meiner Wlan-Kamera, die den Eingang des Kasten überwachte, konnte ich oft eine Wachsmotte am Eingang sehen, jedoch nicht, das sie den Weg ins Innere geschafft hat. Ich tippe darauf, das die Eier durch die Lüftungslöcher gelegt wurden, aber das ist reine Spekulation. Auf jeden Fall werden wir nächste Saison mehr mit Raupenleim arbeiten und den Kontrollintervall verkürzen. Die Styropor-Hummelkästen sind so gut wie fertig. Eigentlich sollte die Belüftung im Inneren des Kastens ausreichen, aber ich feile gerade noch an einer Möglichkeit den Einlaufschlauch direkt hinter der Hummelklappe wachsmottensicher zu belüften. Wir hatten uns bewusst für einen etwas längeren (0,5-0,7m) Einlaufschlauch mit dezentraler Hummelklappe entschieden, da wir den Nistkasten halb in den Boden setzen wollen. In den Sommermonaten versprechen wir uns hierdurch ein besseres, kühles Klima. Beim Holzkasten konnten wir, trotz Schattenstandort, feststellen, das sich die Wärme im Inneren staute und die Bewohner am Eingang versuchten, mit Flügelschlagen Abhilfe zu schaffen. Vielleicht war das auch der Zeitpunkt, wo die Wachsmotte sich Zutritt verschaffte.
Wir hoffen, in diesem Jahr mehr Erfolg zu haben und das ein oder andere Volk bis zum Jungköniginnen-Flug zu unterstützen. Wir können es kaum abwarten, bis die edlen Damen wieder fliegen. Um den Start schnellstmöglich mitzubekommen, haben wir 3500 Elfenkrokusse im Rasen versenkt. Das Hummel-Frühwarnsystem ist scharf geschaltet – wir sind bereit!
Aber es gibt ja immer etwas zu tun im Naturgarten und die nächsten Projekte stehen bereits:
- Pflanzen-Ist-Aufnahme und Trachtfliessband auf Excelbasis (fast fertig)
- Sandarium und Löss-Steilwand
- Erweiterung Staudenbeete
- Gewächshaus aus unseren alten Fenstern
- Fertigstellung Benjeshecke
Bis dahin,
Joe
16. Januar 2023 um 23:09 Uhr #75287janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo und Herzlich Willkommen Joe und Julia,
so etwas zu lesen macht wirklich Freude! Und stimmt sehr hoffnungsvoll.
Ihr seid ein Teil einer (denke ich) wachsenden Bewegung von Naturgärtnern/beobachtern. Es ist auch höchste Zeit, dass ein Umdenken passiert. Also Bravo Julia fürs Anfangen und Joe fürs Umdenken Wenn sich solch schöne Naturerlebnisse einstellen ist es immer wieder der „Mühe“ wert den Garten zu gestalten.Danke für den ausführlichen Bericht was bei euch im Garten schon alles zu sehen war und wie ihr ihn Jahr für Jahr vielfältiger und strukturreicher gestaltet habt. Wenn ihr noch Inspiration braucht wäre ein Käferkeller bestimmt toll (falls ihr ihn nicht schon habt). Einen Teich habt ihr ja schon wie ich lese
Auch Pflanzentipps können wir hier sicher noch ein paar geben, ich bin gerade dabei einen „Schatten/Waldgarten“ zu planen.
Aber wie ich sehe seid ihr schon sehr gut informiert und habt auch wieder einiges an Projekten vor.Mit der aktiven Ansiedlung habt ihr in etwa die selben Erfahrungen gemacht wie ich. Finde es toll, dass ihr auf Selbstansiedlung setzen wollt und ich bin mir 100% sicher, dass es klappt. Mit ein paar kleinen Tricks wird das was
Ihr könnt übrigens gern einen eigenen Thread führen, oder diesen hier nutzen (ich kann den auch umbenennen wenn ihr wollt)Einen 100%igen Schutz vor Wachsmotten gibt es kaum, bei mir waren letztes Jahr auch Wachsmotten in einem Nest der Gartenhummel trotz sehr gutem Kasten (inkl. Raupenleim) und Wachsmottenklappe. Vermutlich hat die Wachsmotte es irgendwie durch die Klappe geschafft, Beobachtungen dazu habe ich keine gemacht.
Ich hoffe dieses Jahr auf einen schönen Austausch, wünsche euch viele schöne Naturerfahrungen und schonmal viel Erfolg mit den Hummeln!
lg Jan
17. Januar 2023 um 13:10 Uhr #75288ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
Servus Joe, hallo Julia!
Euer Beitrag veranlasst mich, nach einiger Zeit wieder einmal im Forum einzusteigen. Gatulation zu dieser vorbildlichen Einstellung, der Umgestaltung des Gartens zu einem Naturparadies! So eine Artenvielfalt „vor der Haustür“ zu haben, das muss an jedem Tag ein Genuss sein. Auch meine beiden Gärten sind Oasen des Lebens, habe hier auch schon oft darüber berichtet so wie Jan. Krokusse habe ich auch mindestens so viele gepflanzt wie Ihr, die Blüten ziehen Hummelköniginnen magisch an, wenn sie denn nicht zu früh blühen. Ebenso gibt es bei mir einige Gartenteiche und viele Heckenpflanzen, eine Benjeshecke und mein gegen Süden gelegener Waldhang (ca. 2.300 m²) ist bepflanzt mit Bäumen (Edelkastanien, Robinien, Ebereschen, …) und wertvollen Sträuchern.
Wünsch Euch jedenfalls alles Gute und weiter viel Freude mit dem Garten – freue mich über weitere Berichte. Wie schon Jan vorgeschlagen hat, wäre es toll wenn Ihr einen eigenen Thread eröffnet. Lb.Gr. aus Oberösterreich! Christian
19. Januar 2023 um 16:05 Uhr #75298JoBoForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41366
- 60 m
Hallo Janfo, Hallo Christian,
vielen Dank für euer positives Feedback und die nette Begrüßung! Und ich dachte schon, ich hätte mit diesem Beitrag einen eigenen Thread aufgemacht Ihr merkt, aktive Forumsbeteiligung ist Neuland für mich. Natürlich kann der Titel geändert werden – der Beitrag ist ja auch sehr ausschweifend geworden und betrifft nicht nur die bevorstehende Hummelsaison 😉 und bei der Erstellung eines eigenen Threads bräuchte ich dann wohl ein bisschen Hilfestellung…außer es ist mit der Titeländerung erledigt
Da ich schon seit ca. 1 Jahr stiller Mitleser bin, habe ich schon sehr von euren ausführlichen Berichten profitiert. Sowohl die unglaublich schönen Aufnahmen aus deinem Garten, Janfo, wie auch der Bericht aus deiner Oase bei Markus Burkhard, Christian, haben mich stark beeindruckt. Man ist ja ständig auf der Suche nach Inspiration und da wird man hier schon echt gut versorgt. Da kann man echt nur ein großes Lob aussprechen, das die ganzen Informationen und die Erfahrungen, die ihr gemacht habt, hier für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Aber genau das erhöht natürlich die Erfolgschancen und damit auch die Motivation für Leute wie uns, die gerade erst am Anfang stehen.
Käferkeller hört sich auf jeden Fall nach einer schönen Projekterweiterung an! Lebensraum Totholz wird zwar bei den angrenzenden Waldgrundstücken großgeschrieben, nachdem der Borkenkäfer mit den Fichten fertig war, aber im eignen Garten hat man da doch bessere Kontrolle. Man weiß ja nie, ob die Waldbesitzer nicht doch noch halb verrottetes Kaminholz brauchen – gerade in der aktuellen Situation kein Szenario, was ich ausschließen möchte.
Ich kann auf jeden Fall ein paar Parallelen ziehen bei unserer Gartengestaltung. Lange Zeit habe ich die Nähe zum Wald nicht ganz so sehr schätzen können. Klar ist dadurch mehr Natur möglich, aber große angrenzende Bäume nehmen schon viel Licht und Sonne. Gott sei Dank gibt’s auch tolle Trachtpflanzen, die auch mit Halbschatten oder Schatten zurechtkommen. Bei unserer Gartengestaltung war das aber eine größere Herausforderung. Nicht nur, weil wir auch einen älteren Baumbestand von Roteichen, Ahorn und Robinien im Garten haben, sondern auch, weil wir nicht auf Neupflanzungen von Obstbäumen verzichten wollten. Gerade die von Christian erwähnte Edelkastanie war bei mir ganz oben auf der Wunschliste. Und da wir auch ein bisschen Ertrag für das Eichhörnchen und uns generieren wollten, haben wir dann die selbstfruchtbare Variante „Ecker 1“ aus Österreich einfliegen lassen Edelkastanien sind am Niederrhein noch nicht ganz so häufig vertreten. Aber für mich stellt der Baum einen wichtigen Pollen-, und Nektarspender von Mai bis Juli dar.
Wenn es erlaubt und möglich ist, kann ich gerne mal die Exceltabelle mit unserem Trachtfliessband hier veröffentlichen. Bei den Nektar-, und Pollenwerten habe ich mich durch diverse Internetseiten gesucht und einfach mal alles aufgelistet, was wir in unserem Garten gefunden oder gepflanzt haben. Zwei unsortierte Ausschnitte habe ich mal als Bild hinzugefügt. Das kann man natürlich nach belieben erweitern oder Zeilen löschen und personalisieren. Aber so erhält man eigentlich einen ganz schönen Jahresüberblick über die Nahrungs-Verfügbarkeit im eigenen Garten.
PS: Auf das Wachsmottenthema komm ich nochmal zurück, wenn ich an den dezentralen Eingängen weiterbastel
Liebe Grüße und schönen Abend
Joe
19. Januar 2023 um 16:55 Uhr #75302janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo Joe,
keine Sorge du hast schon alles richtig gemacht und einen neuen Thread erstellt. Nur ist der Titel sehr allgemein gewählt und ich fände es gut wenn du mit deinen Erfahrungen einen eigenen, persönlichen Thread führen kannst, ähnlich wie andere (inklusive mir) das auch die letzten Jahre gemacht haben.
Daher ändere ich den Namen einfach ab und damit wär es dann erledigt
Vorschlag: Joe’s Hummeljahr 2023? Oder JoBo’s Hummelsaison 2023? Kannst mir gerne sagen wie der Thread benannt werden soll dann ändere ich es um.Sowohl die unglaublich schönen Aufnahmen aus deinem Garten, Janfo
Danke, freut mich dass dir die Aufnahmen gefallen Werde versuchen dieses Jahr noch bessere Kurzvideos zu produzieren!
Gott sei Dank gibt’s auch tolle Trachtpflanzen, die auch mit Halbschatten oder Schatten zurechtkommen
Da hast du recht. Es gibt für jeden Standort die passenden Pflanzen, und gerade für den Schatten gibt es auch eine große Vielfalt. Bin ja auch gerade dabei Pflanzen für mein neues schattiges Plätzchen auszuwählen.
Euer Garten hört sich aber auch traumhaft an, die großen Bäume machen sicher was her und sind ökologisch sehr wertvoll. Auch die Randlage am Wald ist nicht zu verachten. Wenn ihr noch nicht habt kann ich nur wärmstens die Salweide empfehlen (männlich + weiblich)
Eins der wertvollsten heimischen Gehölze, gerade auch im Frühjahr aber auch die Blätter werden von sehr vielen verschiedenen Schmetterlingsraupen, Käfern etc. gern gefressen.Wenn es erlaubt und möglich ist, kann ich gerne mal die Exceltabelle mit unserem Trachtfliessband hier veröffentlichen.
Sehr gerne, das würde denke ich nicht nur mich hier sehr interessieren. Denn die Pflanzen gehören untrennbar zum Hummelschutz dazu und viele hier sind ja auch ganz allgemein im Naturschutz aktiv nicht nur auf Hummeln beschränkt. Große Klasse, dass du eine Excel Liste führst.
Als kleine Inspirationsquelle für schattige Bereiche kann ich ja mal meine kleine Liste die ich für den „Waldgarten“ erstellt habe hier posten:
Wald-Storchschnabel, Brennessel, Walderdbeeren, Akelei, Seidelbast, Lerchensporn, Knolliger Beinwell, Lungenkraut, Leberblümchen, Fieder-Zahnwurz, Aronstab, Waldschlüsselblume, Einbeere, Wald-Veilchen, Wald-Ziest, Nieswurz, Zimbelkraut, Farne, Großblütiger Fingerhut (mehrjährig), Große Sterndolde, Wald-Geisbart, Eisenhut, Silberblatt, Buschwindröschen, Taubnessel, Nesselblättrige Glockenblume, Immenblatt, Klebriger Salbei, Mandelblättrige Wolfsmilch, Wald-Vergissmeinnicht, Stachelbeere, Rote Heckenkirsche, Knoblauchsrauke, Schmalblättriges Weidenröschen.
Dabei sind auch Raupenfutterpflanzen für Schmetterlinge z.B:
Knoblauchsrauke
Aurorafalter, Kleiner Kohlweißling, Grünader-Weißling, Gothica-Kätzcheneule
Ausdauerndes Silberblatt
Aurorafalter, Grünader-Weißling
Schmalblättriges Weidenröschen
Nachtkerzenschwärmer, Labkrautschwärmer, Mittlerer Weinschwärmer
Gefleckte Taubnessel
Fleckenspanner, Messingeule, Schwarzer Bär
Rote Heckenkirsche
Hummelschwärmer, Eschen-Scheckenfalter, Maivogel, Kleiner Eisvogel, Blauschwarzer Eisvogel, Gelbspanner, Schlehenspanner, Hellgebänderter Steinspanner, Augsburger Bär, Schönbär
Stachelbeere
Distelfalter, C-Falter, Stachelbeerspanner, Nachtschwalbenschwanz
Brennessel
u.A. Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs, Admiral, LandkärtchenFür Schmetterlingsfreunde kann ich den Kosmos Schmetterlingsführer empfehlen, da dort im hinteren Teil auch die Futterpflanzen mit jeweils zugehörigen Raupen beschrieben sind.
19. Januar 2023 um 17:33 Uhr #75304JoBoForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41366
- 60 m
Guten Abend Janfo,
unfassbar, wie schnell du die Ideen und Fakten auf den Tisch haust, Respekt und vielen Dank
Ja dann änder einfach den Namen ab, können den Thread ja „Joe’s Gartensaison 2023“ nennen, dann ists auch allgemeiner gehalten
…und ich dachte schon, ich hätte mich gut mit schattigen Standorten auseinander gesetzt – bei deiner Auflistung ist auf jeden Fall viel neues für mich dabei. Vielen Dank! Zwei Salweiden habe ich mit in die Wildhecke integriert, kann dir aber nicht sagen welches Geschlecht die haben (blüht nur ein Geschlecht?). Ich hoffe sehr, das sie dieses Jahr blühen. Die Wildhecke bei uns besteht aus Haselnüssen, Apfelbeeren, Salweiden, Faulbäumen, roten Heckenkirschen, Berberitzen, Schlehen, Kornelkirschen, Hechtrosen, Bocksdorn, Holunder und Liguster. Vom Weißdorn wurde mir bei der Baumschule abgeraten, weil die wohl im halbschatten anfällig für Feuerbrand wären. Die Hecke steht im Halbschatten in der Nähe der 50 Jahre alten Roteichen. Deswegen bin ich mal auf die Blühfreudigkeit gespannt. Aber du hast Recht, die großen alten Bäume sind sehr wertvoll und nicht so einfach mit ein paar Obst-Hochstämmen zu ersetzen – die brauchen noch ein paar Jahre
Für Schmetterlingsfreunde kann ich den Kosmos Schmetterlingsführer empfehlen, da dort im hinteren Teil auch die Futterpflanzen mit jeweils zugehörigen Raupen beschrieben sind.
Danke für den Tipp! Es ist schon kurios, wenn man anfängt, sich über angefressene Blätter zu freuen – aber ohne Futterpflanzen, keine schönen Schmetterlinge und Nachtfalter. Wir freuen uns wirklich über jeden einzelnen neuen Gast im Garten. Für dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, die schwarzblaue Holzbiene und die Wollbiene anzulocken. Bei dem ganzen Ziest und Muskatellersabei den wir gepflanzt haben, muss das mit dem Teufel zugehen, wenn das nicht klappt
Ich mach die Tabelle noch fertig und dann landet sie im Upload
Lg
Joe
19. Januar 2023 um 18:23 Uhr #75305janfoModerator- DE 34233
- 246 m
unfassbar, wie schnell du die Ideen und Fakten auf den Tisch haust, Respekt und vielen Dank
hehe, gern – da ich an der Arbeit war (arbeite am PC) und mal was zur Abwechslung brauchte kam es mir gelegen
Den Namen des Threads hab ich geändert, guter Vorschlag!
hab dieses Jahr noch gar keinen eigenen Thread eröffnet, werde ich aber auch bald machen.Zwei Salweiden habe ich mit in die Wildhecke integriert, kann dir aber nicht sagen welches Geschlecht die haben (blüht nur ein Geschlecht?).
Es blühen beide Geschlechter, sprich beide bilden die typischen Kätzchen aus jedoch gibt es bei Salweiden männliche und weibliche Exemplare (getrenntgeschlechtlich/diözisch) die männlichen haben etwas weniger Nektar dafür sehr viel Pollen (die Kätzchen sind voller gelbem Pollen) und die weiblichen haben keinen Pollen dafür sehr viel Nektar. Sind aber beide gleich wertvoll. Ob du männchen oder weibchen oder beides hast erkennst du spätestens wenn sie blühen.
Salweiden wachsen sehr schnell, da du schreibst dass du sie in einer Wildhecke platziert hast hoffe ich, dass sie genug Platz haben vor allem nach oben. Freut mich, dass du welche gepflanzt hast, auch die anderen ausgewählten Gehölze sind allesamt sehr gut einen Faulbaum, eine Berberitze, eine Schlehe und 2 Kornelkirschen hab ich auch letztes Jahr gepflanzt.Es ist schon kurios, wenn man anfängt, sich über angefressene Blätter zu freuen
ja ich freue mich mittlerweile sogar über Blattläuse. Die Perspektiven können sich schnell verschieben wenn man einmal die Zusammenhänge begriffen hat.
Wollbiene und Schwarzblaue Holzbiene sind auch jedes Jahr bei mir im Garten zu sehen, ich denke da wirst du auch bald Erfolg haben! Ich freue mich immer wenn ich sie sehe. Die Holzbiene kann schon ziemlich früh im Jahr auftauchen da sie überwintert. Muskatellersalbei lockt die Holzbienen an, da hast du dich gut informiert.
Ansonsten brauchen sie weiches (älteres) Totholz mit Weißfäule (Lignin abbauende Pilze, die Zellulose bleibt übrig so erscheint das Holz dann weiß) wo sie dann ihre Gänge hineinnagen können. Auch dafür eignet sich ein „Käferkeller“ der ja nicht nur für Käfer gut ist. Aber auch ein einfacher Totholzhaufen reicht da aus.
Da hoffe ich noch drauf, dass ich die Holzbiene beim Nestbau beobachten kann.Eins kann ich euch garantieren: Es gibt immer etwas zu entdecken und wird nie langweilig
lg Jan
21. Januar 2023 um 10:56 Uhr #75308ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
Hallo Joe,
genau so wie Jan hab ich das auch gemeint mit Deinem „eigenen Thread“ (Umbenennung). Finde diesen super, darin sind so viele Informationen angeführt, wie sie sich jeder interessierte Naturschützer nur wünschen kann! Bin weiter gespannt auf die Beiträge und werde gerne weiter dem Thread folgen…
Lb.Gr. Christian
22. Januar 2023 um 16:32 Uhr #75310JoBoForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41366
- 60 m
Hallo zusammen,
danke für den ganzen Input! Dann bin ich mal gespannt, welche Geschlechter ich da abbekommen habe – Auf die Saldweide freue ich mich wirklich besonders, wenn es zur Blüte kommt. Die Wildhecke habe ich mit 1 m Abstand zu jeder weiteren Pflanze gesetzt – und dann im Zick-Zack-Kurs knapp 40 m Länge. Nach oben ist genug Platz – Da aber die Eichen Richtung Osten stehen, gibts halt nur die (Mittags,- und Abendsonne. Wir werden sehen, wie sie sich machen =)
Ansonsten brauchen sie weiches (älteres) Totholz mit Weißfäule (Lignin abbauende Pilze, die Zellulose bleibt übrig so erscheint das Holz dann weiß) wo sie dann ihre Gänge hineinnagen können.
Ist Weißfäule wirklich zwingend erforderlich? Irgendwie habe ich in Erinnerung, das die Holzbienen auch nicht zu weiches Holz mögen. Ich meine das bei Markus Burkhard aufgeschnappt zu haben, kann mich aber auch täuschen. Auf jeden Fall bin ich gerade dicke Birken-, und Kirschstämme am trocknen, um sie im Frühjahr an geeigneter Stelle zu platzieren. Einen ausgehöhlten dicken Eichenstumpf mit Weißfäule habe ich am Teich hingesetzt. Der soll dort sowieso weichen und Platz für eine Feige machen – dann bekommt er danach eine überdachte Bleibe
In der Zwischenzeit habe ich mich bei der Belüftung für den dezentralen Hummeleingang entschieden. Ist ja gar nicht so viel Platz für Belüftung, wenn man den Hartholz-Klotz so platzsparend gesägt hat
Habe jetzt seitlich vom Eingang ein zweites Loch gebohrt, so groß, dass ein 0-8-15 Perlator reinspasst (M24 Perlator – Bohrloch 19 mm) Die Dinger kosten wirklich nicht viel, sind aus Edelstahl und Kunststoff, und wenn man passgenau bohrt, braucht man noch nicht mal kleben. Zwischen dem Edestahlgaze und dem hellen Kunststoffkörper (welcher auch perforiert ist) entsteht beim Zusammenstecken auch ein kleiner Hohlraum, m.M.n. aber nicht ausreichend groß um dort mit Raupenleim zu arbeiten. Dafür habe ich einen „Prototyp“ angefertigt, wo zwischen zwei Perlatoren ein Schlauchstück ist, welches man von Innen mit Raupenleim bestreichen kann. Durch den Schlauch sollte man dann Ende der Saison sehen, ob Wachsmotten tatsächlich durch die feine Gaze des Perlators Eier legen können. Die restlichen gebauten Eingänge lasse ich erstmal ohne Schlauch und Raupenleim. Ich hoffe auf den Bildern erkennt man den Aufbau. Wenn man den Einlauf-Schlauch in den Eingangsklotz steckt, muss man den Schlauch natürlich dort anpassen/ausschneiden, wo der Perlator sitzt.
Der Hummelkasten sollte eigentlich ausreichend belüftet sein, sodass die Laufschlauch-Belüftung nur eine zusätzliche Sicherheit ist. Werde das in der nächsten Saison gut beobachten, ob an heissen Tagen am Eingang von Arbeiterinnen gefächert wird.
Über den Luftaustausch beim Perlator kann ich nicht wirklich was sagen, habe mal dran gesaugt und spüre keinen Wiederstand – aber vielleicht habe ich auch eine schwache Lunge…und das Bohrloch musste ich im Anschluss auch nicht mehr vom Bohrmehl befreien
genug gebastelt für heute…euch noch einen schönen Sonntagabend
LG Joe
23. Januar 2023 um 19:58 Uhr #75317janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo Joe,
Ist Weißfäule wirklich zwingend erforderlich?
zwingend würde ich eher nicht sagen, die Weißfäule ist aber nützlich da das Holz dadurch weich wird (Lignin macht es hart) was Vorraussetzung ist, dass die Holzbiene nagen kann.
im Buch „Die Wildbienen Deutschlands“ von Paul Westrich steht zur Xylocopa violacea unter Nistweise unter anderem das folgende: „Nistet in selbstgenagten Hohlräumen in abgestorbenem Holz, das trocken und ausreichend mürb, aber noch recht hart, also noch nicht morsch ist. Mehrere Holzarten werden genutzt, wobei Laubholz bevorzugt wird: Apfel, Mandel, Aprikose, Pfirsich, Kirsche, Birne (100 Jahre alt), Kastanie, Maulbeere, Pappel, Weiden, Fichte.“
Deine Konstruktion der Laufgangbelüftung mit Perlator finde ich gut. Schön, dass du an einem Kasten den Versuch mit dem Schlauchstück durchführen willst. Ich hoffe wir können einen Erkenntnisgewinn daraus ziehen. Super!
Danke fürs teilenlg Jan
7. Februar 2023 um 18:38 Uhr #75366JoBoForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41366
- 60 m
Hey Jan,
dann bin ich mal gespannt, ob und wann die Holzbiene bei uns einkehrt…an Totholz kann es echt nicht scheitern. demnächst werden wir noch eine Eibenhecke wegmachen und dafür einen Sichtschutz bauen. Dieser soll als großes Insektenhotel angelegt sein, u.a. mit dicken alten Holzstämmen, die dort vor Regen geschützt platziert werden können. Werde auch etwas mit Weißfäule verwenden Danke, für den Tipp!
LG Joe
7. Februar 2023 um 18:44 Uhr #75367JoBoForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41366
- 60 m
Hallo zusammen,
heute gibt’s mal ein kleines Update. Bei dem schönen Wetter habe ich mal ein paar Überstunden abgefeiert und vier der fünf Hummelkästen, die ich am Wochenende soweit vorbereitet hatte, im Garten positioniert. Wahrscheinlich etwas früh, aber so hab ich noch ein bisschen Zeit, die Kästen zu testen. Außerdem hatte ich vor, den Schleiereulenkasten auf dem Dachboden zu reaktivieren, nachdem dieser vorübergehend für die Montage neuer Fenster abgebaut werden musste. Da wir den Besuch der Eule(n) vor zwei Jahren auch von Februar bis April hatten, steh ich da ein bisschen unter Zeitdruck. Auch Turmfalken waren häufiger von April an im Kasten…
so, aber nun zu den Hummelkästen. Gefüllt wurden diese mit Kleintierstreu, Moos und Kapok. Die „Brutkammer“ habe ich nochmals mit einer Kokos-Filtermatte unter und über dem Karton versehen. Das Moos habe ich frisch aus dem Garten gekratzt und überm Kamin getrocknet. Anders als im letzten Jahr habe ich viel weniger Kapok verwendet. Der zweite Holzkasten, den ich im letzten Jahr angeboten hatte, war fast vollständig mit Kapok gefüllt und wurde trotz mehrfachem aktiven Besetzen nicht angenommen. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrung gemacht? Oder sollte der Karton wirklich fast komplett mit Nistmaterial gefüllt sein?
Die beiden grauen Kästen wurden auf der Nordseite vom Haus im Lavamulch teilweise versenkt. Die Schlagwetterseite wird von einem Bambus geschützt. Die Schlauchlängen sind 70 cm und 1,2 m. (ist das eventuell zu lang?). Die Eingänge habe ich versucht, mit Steinen etwas attraktiver zu gestalten.
Der Braune Kasten hat hinter einer Kirschlorbeerhecke unter den großen Roteichen Platz gefunden. Teilweise versenkt habe ich dort ein bisschen Laub angehäuft und den Eingang mit Holzscheiten schmackhaft gemacht.
Im Gerätehaus habe ich den vierten Kasten mit ganz kurzem Einlaufschlauch verbaut. Dort habe ich die Hummelklappe auch ohne zusätzliche Belüftung an der Außenseite (Richtung Osten) platziert. Vielleicht findet sich eine Baumhummel, die diese Variante bevorzugt.
Sobald die Hummelklappe drauf gesetzt wird, werde ich bei allen Eingängen aus Plexiglas (o.ä.) noch ein Vordach installieren, damit die Klappe durch Regen nicht anfängt am Holz zu kleben.
Allgemein habe ich mich daran orientiert, wo ich im letzten Jahr auffällig viele Hummelköniginnen bei der Suche beobachten konnte und wo sich ein Plätzchen im Schatten realisieren ließ. Der letzte Styropor-Kasten wird wahrscheinlich hinter einer großen Wildbienen-Nisthilfe platz finden. Die muss aber erst noch gebaut werden – daran könnten sich dann vielleicht später suchende Königinnen erfreuen. Die beiden Holzkästen aus dem Vorjahr werden bei unseren Eltern im Garten hingesetzt.
Bei uns gehen schon die ersten Krokusse auf…ich bin gespannt, wann dieses Jahr die Saison startet =)
LG und schönen Abend!
Joe
8. Februar 2023 um 15:45 Uhr #75375janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo Joe,
Der zweite Holzkasten, den ich im letzten Jahr angeboten hatte, war fast vollständig mit Kapok gefüllt und wurde trotz mehrfachem aktiven Besetzen nicht angenommen. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrung gemacht? Oder sollte der Karton wirklich fast komplett mit Nistmaterial gefüllt sein?
Bei aktivem Ansiedlungsversuch kann es sowieso zu Komplikationen führen, sprich die Wahrscheinlichkeit dass der Kasten angenommen wird ist nicht so hoch wie wenn die Hummel ihn allein findet (z.B. durch erhöhten Stress). Aber generell ist es richtig, dass der Kasten nicht voll mit Nistmaterial sein sollte. Also so wie du es jetzt hast ist es besser. Ich würde nur die Nistmulde mit Moos/Kapok abdecken, sodass eine Art Nisthöhle ensteht – ob das zwingend nötig ist bzw. besseren Erfolg verspricht kann ich aber nicht mit Sicherheit sagen.
Die Schlauchlängen sind 70 cm und 1,2 m. (ist das eventuell zu lang?).
Bin mir gerade nicht mehr sicher wie lang die Schlauchlänge ist bei dem alten Abraham Kasten mit langem Schlauch. Aber ich denke es sollte funktionieren. Ich habe den Kasten mit langem Schlauch und hatte schon verschiedene Arten drin.
Bei uns gehen schon die ersten Krokusse auf…ich bin gespannt, wann dieses Jahr die Saison startet =)
Bei mir zeigen sich auch schon die ersten Goldkrokusse.
Die Eingänge habe ich versucht, mit Steinen etwas attraktiver zu gestalten.
Ich hatte letztes Jahr ein „System“ entwickelt womit die passive Ansiedlung sehr viel besser klappte. Ein Stück Hasendraht habe ich zu einem Tunnel geformt, mit Moos bedeckt und diesen Moostunnel dann vor den Eingang platziert, das wirkte sehr Anziehend auf die Königinnen.
Werde ich dieses Jahr garantiert wieder so machen und dann in meinem noch zu erstellenden Thread Bilder dazu posten.Bin aber noch nicht so weit, die Kästen sind bei mir noch eingelagert. Habe jetzt kürzlich neue Innenkartons gekauft, wenn ich es zeitlich schaffe fange ich dieses Wochenende dann langsam an.
Anbei ein paar Bilder meiner Deko von letztem Jahr.27. Februar 2023 um 21:10 Uhr #75774JoBoForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41366
- 60 m
Hey Jan,
die Idee mit dem Moos find ich schick, sieht auch gut aus Der letzte Kasten wird auf jeden Fall mit einer Moosröhre versehen. Da der Stand der Wildbienen-Nisthilfe fast fertig ist, kann ich den letzten Kasten dahinter im Schatten Platzieren.
Bei uns hat sich in der Zwischenzeit auch einiges getan:
Jede frei Minute wird derzeit im Garten oder bei vorbereitenden Arbeiten genutzt. Unser Ziel ist es, bis Ende März mit allem soweit fertig zu sein um dann den Garten in vollen Zügen genießen zu können – aber man findet ja immer wieder neue Sachen
Wildbienen-Nisthilfe
Kurzerhand haben wir eine uralte Eibenhecke (8 m lang, 2 m breit) entfernt. Eiben haben wir noch genug an anderen schattigen Stellen im Garten und der Platz war einfach prädestiniert für unsere Wildbienenwand (Bild 1). Süd-Ost-Ausrichtung und unmittelbar an unseren Staudenbeeten, außerdem von der Terrasse aus einsehbar – da mussten die alten Eiben leider weichen. In der untersten Etage werden noch Totholzstämme (u.a. mit Weißfäule 😉 ) platziert und die Ton-Weinregale mit Löss befüllt. An dem neu gewonnen Hotspot wird nicht nur die Mauerbienen-Nisthilfe platz finden. Dort werden wir 5 Säulenäpfel und eine Ramblerrose (Veilchenblau) pflanzen. Vor der Nistwand wird ein Sandarium erstellt.
Benjeshecke
Bei einem Freund konnte ich bei Rückschnittarbeiten helfen und als Dank, die angefallenen Äste mitnehmen – genau die Menge, die ich noch benötigte, um die 2,5 m hohe und 8 m lange Benjeshecke aufzufüllen. Die Äste der Haselnuss und der Säulenbuche waren echt traumhaft zu stapeln. Sobald Astwerk im Garten liegt, geht hier die Post ab: Ob Rotkehlchen, Heckenbraunelle oder Zaunkönig – alle finden das „Totholz“ unfassbar anziehend. Die Hecke im Hintergrund unserer Krokusse finde ich auch alles andere als unschön…(Bild 2)
Sandarium
Ich habe irgendwo gelesen, das die Frühlings-Pelzbiene schon unterwegs ist, wenn das Lungenkraut anfängt zu blühen. Und das dauert bei uns nicht mehr lange, die Blütenstände sind schon fast auf. Also mussten wir auch hier langsam in Quark kommen. Heute haben wir 3 t ungewaschenen Sand (0-4mm) aus der örtlichen Kiesgrube geliefert bekommen. In den nächsten Tagen werden wir noch eine ordentliche Einfassung aus Eschenstämmen herstellen und eine Steilwand ausformen. Wir haben noch ein paar Natternköpfe übrig, die wir dann dort in dem Magerbeet einpflanzen. Die Sandschicht wird nachher zwischen 30 und 70 cm tief sein. Aus Totholz versuchen wir im Anschluss kleine Bereiche zu schaffen, die trocken bleiben und nicht nass regnen. Mal schauen, ob das klappt 😉
Am Wochenende haben wir zudem erste Hummelköniginnen gesehen: schlafend an einer Skabiose im Gartencenter und an unserem Gartenhaus beim Sonnen. (Bild 3)
Schönen Start in die Woche!
28. Februar 2023 um 13:03 Uhr #75780janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo Joe,
Der letzte Kasten wird auf jeden Fall mit einer Moosröhre versehen
Berichte gern von deinen Erfahrungen damit! Habe es ja bisher das erste mal letztes Jahr ausprobiert. Bin gespannt wie es dieses Jahr klappt Bin aber sehr guter Dinge.
Eiben sind zwar auch nicht zu verachten, aber wenn ich sehe durch welchen Strukturreichtum die Eibenhecke nun ersetzt wird kann ich es nur begrüßen.
Sobald Astwerk im Garten liegt, geht hier die Post ab: Ob Rotkehlchen, Heckenbraunelle oder Zaunkönig – alle finden das „Totholz“ unfassbar anziehend.
Das kann ich auch beobachten, das Totholz wird hier im Garten von Jahr zu Jahr mehr. Durch den Käferkeller und jetzt die Benjeshecke sowie den noch zu bauenden „Waldgarten“ habe ich mittlerweile sehr viel Totholz im Garten. Teilweise konnte ich gute, dicke Stämme günstig von ebay Kleinanzeigen bekommen. Aber wenn man Beziehungen oder gar ein Stück Wald hat ist das natürlich noch besser.
Ich habe irgendwo gelesen, das die Frühlings-Pelzbiene schon unterwegs ist, wenn das Lungenkraut anfängt zu blühen.
Teilweise sind die sogar schon unterwegs wenn die purpurroten Taubnesseln anfangen und die sind bei mir meist sehr früh dran blühen schon eine Weile. Aber eine Pelzbiene konnte ich noch nicht entdecken, hab aber auch keine Zeit unter der Woche zu schauen.
Das Sandarium hört sich super an! Hatte ja auch mal eins angelegt aber in kleinerem Umfang. Je größer desto Besser!
schlafend an einer Skabiose im Gartencenter
Schön, dass ihr die ersten Königinnen gesehen habt, ich habe ja auch am Sonntag trotz 1°C Außentemperatur eine einzelne Erdhummelkönigin gesehen.
Ich hoffe die Hummel am Gartencenter hat wirklich nur geschlafen und war nicht etwa durch die vielen Pestizide die es an den dort erhältlichen oft genug als „Insektenfreundlich“ beworbenen Pflanzen zu finden sind vergiftet.
Ein leider noch unterschätztes Problem, dass viele Blumen die verkauft werden mit Pestiziden behandelt sind die man sich mit in den Garten holt wenn man eigentlich etwas gutes tun will.Viel Erfolg bei den anstehenden Projekten!
lg Jan -
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