Bilanz 2021
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AutorBeiträge
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9. August 2021 um 09:52 Uhr #64780Manfred HHForenmitglied
- DE 22145
- 17 m
So langsam ist es Zeit Bilanz zu ziehen für das Jahr 2021.
Bei mir sieht es so aus:
Schwegler 1: Dunkle Erdhummel, 50-80 Jungköniginnen, max. 280 Arbeiterinnen, Wachsmotten im Endstadium
Schwegler 2: Gartenhummel, keine Jungköniginnen, max. 6 Arbeiterinnen,
Schwegler 3: Zunächst Wiesenhummel, dann Gartenhummel, keine Jungköniginnen, max. 5 Arbeiterinnen;
Umsetzkasten: keine Besiedelung
Denk: Ackerhummel, keine Jungköniginnen, max. 4 Arbeiterinnen;
Naturnest im Igelriz: Gartenhummel, 3 Jungköniginnen, max. 25 Arbeiterinnen
In Summe also ein schlechtes Hummeljahr mit hohen Anfangsverlusten aufgrund der nasskalten Witterung im April und Anfangs Mai sowie der Schneedecke Anfang April.
9. August 2021 um 11:07 Uhr #64788HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Meine Bilanz 2021:
Ich habe nur selbstgebaute Holznistkästen mit Innenkarton und Wachsmottenklappe.
– Haus 1im Gartenhaus: dunkle Erdhummel mit auch 50 – 80 Jungköniginnen. Anzahl der Arbeiterinnen kann ich schwer abschätzen. Vielleicht 200 – 300. Immer noch Betrieb an der Klappe – auch noch die eine oder andere Jungkönigin.
– Haus 2: dunkle Erdhummel mit nur wenigen Jungköniginnen – ca. 5. Starker Wachsmottenbefall trotz Klappe und Lavendel.
– Haus 3: Ackerhummel hat nach 2-3 Wochen intensiver Arbeit wegen der Kälte abgebrochen.
In unserem Garten sind auf den Blüten in der Mehrzahl Ackerhummeln zu beobachten.
Da es erst das 2. Hummeljahr für mich ist, bin ich zufrieden mit dem Erfolg in Haus 1. Ich konnte viele wertvolle Erfahrungen sammeln und freue mich auf die nächste Saison….
HP
10. August 2021 um 07:59 Uhr #64797Hans-Juergen SchubertForenmitgliedBei mir ist das Volk der dunklen Erdhummel auch seit einigen Tagen durch.
Nach dem öffnen des Nestes sind die noch anwesenden 2 Stockhummeln abgeflogen.
In keine toten Larven oder gefüllte Nektartöpfe gefunden. Auch die ca. 5 toten Hummeln mit Königin halten sich in Grenzen. Alles gut gelaufen.
Ob Jungköniginnen da waren konnte ich leider nicht erkennen. Aber die Drohnen, die vor kurzem abflogen.
10. August 2021 um 10:04 Uhr #64798MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Hallo @Hans-Juergen Ja, das Ende naht bei sämtlichen Erdhummelnvölker. Auch bei mir wird der Betrieb immer weniger, obwohl noch immer Sammlerinnen mit Pollen einfliegen.
Jungköniginnen hat es zur Genüge gegeben und so bin ich überzeugt, dass das Volk erfolgreich war. Wachsmotten habe ich bei einer kurzen Kontrolle keine gesehen. Ist aber nicht auszuschliessen, dass sie doch noch kommen, denn das wäre nur natürlich. Dann würde ich das Gespinst zerstören und die Raupen ablesen, damit die verbleibenden Stockhummeln, die ja normalerweise nicht abfliegen, nicht eingeschlossen werden. Sterben werden sie trotzdem müssen, ist so von der Natur vorgesehen.10. August 2021 um 12:48 Uhr #64801InsektenfreundForenmitglied- DE 06869
- 77 m
Hallo an alle,
als bisher stiller Mitleser möchte ich gern meine Saison-Bilanz mitteilen.
Volk1-Baumhummel: Ausfall der Königin in der Gründungsphase
Volk2-Baumhummel: Ein Übernahmeversuch durch weitere Baumhummeljungkönigin. Erfolgreich Geschlechtstiere hervorgebracht, nach Urlaubsbedingter Abwesenheit Mitte Juli Parasitenbefall durch Wachsmotten und etwas was ich für Speckkäferlarven gehalten habe. Nest gereinigt und in frischen Nistkasten umgesetzt. Neustart mit Zuckerlösung und Pollen unterstützt. Obwohl nochmal Eier gelegt wurden stagniert die Entwicklung. Derzeit kein Flugbetrieb.
Volk 3-Steinhummel: Erfolgreich mit Geschlechtstieren. Kein Flugbetrieb mehr. Zufütterung der verbliebenen Stockhummeln.
Volk 4-Wiesenhummel: Volk in der sozialen Phase durch Wachsmotten zerstört.
Volk 5-Wiesenhummel: Erfolgreich mit Geschlechtstieren im Juli, kurz darauf durch Wachsmotten zerstört.
Volk 6-Ackerhummel: Noch aktiv.
Alles Selbstansiedelungen in Eigenbaulösungen. Weitere 10 Nistmöglichkeiten blieben ungenutzt. Meine bisher erfolgreichste Saison.
10. August 2021 um 21:22 Uhr #64822MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Insektenfreund
Deine Bilanz ist doch erfreulich. Das sehe ich auch so.
Die Bauart von Deinen Hummelhäuser würde mich noch sehr interessieren. Sind sie mit oder ohne Klappen ausgestattet? Haben sie einen Vorbau? Wie lang sind die Einlaufröhren? Meine Erfahrungen zeigen, dass ein längerer Einlauf besser vor Motten schützt.11. August 2021 um 10:03 Uhr #64828InsektenfreundForenmitglied- DE 06869
- 77 m
Hallo Martha,
Typ1-Vor 5 Jahren haben wir in einem überdachten Vorraum einen 3er Sperlingsnistkasten angebracht welcher aber nie angenommen wurde. Seit 4 Jahren wird der rechte Kasten von Wiesenhummeln belegt. Die Ansiedlung wurde durch einbringen von frischem Nistmaterial unterstützt. Bilanz 2x Ausfall der Königin in der Gründungsphase, 2x Volk in der sozialen Phase durch Wachsmotten zerstört. Dieses Jahr erstmals regelmäßige Nestkontrollen und Anwendung von Lavendelöl-trotzdem ein Mißerfolg. Aktuell hab ich die Einfluglöcher mit 12mm starken Holz verschlossen und ein 10mm Einflugloch erstellt. Für nächste Saison ist zudem geplant den Kasten randvoll mit Nistmaterial zu füllen um den Motten den „Aufenthaltsraum“ zu nehmen.
Typ2-Pflanzkübel aus Holz, 25x25x25cm, Auflagedeckel Eigenbau aus Leimholz-lasiert und mit Dachpappe. Einflugloch 25mm und dahinter ein Kantholz mit 20mm Längsbohrung sowie 2 seitlichen Ausgängen. Der Kasten steht frei auf einer Pfahlhülse unter einem Kirschbaum. 1.Jahr keine Besiedlung. Letztes Jahr Nestgründung durch Wiesenhummel dann Übernahme durch Baumhummel-erfolgreiches Nest. Nach Saisonende mittelstarker Nestbefall durch 2 Fliegenarten (glatte und gezackte Kokons) festgestellt. Dieses Jahr siehe Bilanz.
Typ3-Wie Typ 2 aber 30x30x30cm. Kantholz mit Einlaufröhre ca. 14cm. 4 Stück angeordnet in einem „Outdoor-Schrank“ vor einer Heck, teilbeschattet durch kleinen Walnussbaum. 2 nicht besiedelt da vermutlich zu spät aufgestellt. Die anderen beiden siehe Bilanz 2021.
Typ4-Mittlerer Blumentopf, halb eingegraben mit 20mm Einflugloch auf Bodenhöhen. Abgedeckt mit passenden Untersetzer welcher über einen Belüftung verfügt. Letztes Jahr erfolgreiches Wiesenhummelvolk. Nach Saisonende leichter Befall mit einer Fliegenart (glatter Kokon) festgestellt. Dieses Jahr erweitert um 3 weitere Töpfe gleicher Bauart mit Einlaufröhre aus Bambus sowie 2 Terrakottatöpfe mit 30-35cm langen Einlaufschlauch aus Plaste. Keine Besiedlung dieses Jahr.
Als Nistmaterial verwende ich Moos mit etwas Heu und einem Kern aus Kapokwolle. Zusätzlich aufstreuen von Lavendelblüten. Gereinigt wird nach Saisonende mit dem Hochdruckreiniger.
Die Ackerhummeln haben sich für ein ausgemustertes mit Moos gefülltes Insektenhotel entschieden. Hier hab ich lediglich durch eine angelegte Bodenfliese für Wetterschutz gesorgt.
11. August 2021 um 11:19 Uhr #64829osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Moin moin,
schön, dass es bei euch auch Jungköniginnen gab. J
Ich bin dieses Jahr mit 7 Hummelkästen (diverse selbstgebaute Versionen) an den Start gegangen und hatte 9 Ansiedlungen.
Kasten 1: Hier hatte sich eine Hummel selber angesiedelt. Leider habe ich davon nichts mitbekommen. Hab später, als der Innenkarton bei einer Wachmottenaktion benutzt werden sollte gesehen, dass es kleine Brutwaben gab. Daher tippe ich auf 1-2 Wochen.
Kasten 2: Eine Erdhummel wurde Ende März aktiv angesiedelt, nach 4 Wochen war sie verschwunden. Zu dem Zeitpunkt gab es leider nur ne Brutwabe. Die Hummel ist nicht so richtig in Fahrt gekommen. Als das Wetter Anfang April so schlecht war, ist sie auch mal 4 Tage im Haus geblieben.
Ende April zog eine Ackerhummel selbständig in den Kasten ein. Sie flog 1-2 Wochen ehe sie verschwand. Sie hatte ebenfalls ne Brutwabe angelegt.
Kasten 3: Ende März hatte ich eine Erdhummel aktiv eingesetzt, sie flog ein paar Tage, hatte auch Pollen dabei, jedoch war sie auf einmal weg. (sehr viel später stellte sich heraus, sie war i-wie in den Zwischenraum vom Kasten gelangt…)
Mitte April konnte ich eine Wiesenhummel von dem Kasten überzeugen. Am 1.7. flogen Jungköniginnen. (Vorgestern gab es noch eine letzte Jungkönigin im Nest). In dem Kasten schwirren jetzt ein paar Lebensmittel- oder Kleidermotten.
Kasten 4: Ende März aktiv eingesetzte Erdhummel. Ab 26.06. flogen Jungköniginnen (kein Anzeichen von Wachsmotten), daraufhin wurde die Klappe geöffnet und die Wachsmotten hatten leichtes Spiel. Am 15.7 war Schluss in dem Kasten.
Kasten 5: Aktive Ansiedlung einer Erdhummel Mitte April. Am 3.7. hab ich einen massiven Wachmottenbefall festgestellt und mit bt behandelt (1/2 Marmeladenglas voll mit Raupen). Vermutlich ist die Motte durch die zu leichte Klappe reingekommen. Da hat auch die 50cm lange Einlaufröhre nicht geholfen. Jungköniginnen flogen ab dem 10.07. bis zum 15.7. Der Schaden der Wachsmotte war zu groß.
Kasten 6: Am 23.4. hab ich aktiv eine Erdhummel eingesetzt. Die Jungköniginnen flogen ab dem 10.7. Die einzige Altkönigin die ich dieses Jahr auf dem Nistmaterial entdecken konnte war in diesem Kasten am 3.8. Kurze Zeit später gab es keine Flugbewegungen mehr. Beim Reinigen des Kastens habe ich 20 Wachmottenlarven entdeckt die sich verpuppen wollte. Hier tippe ich auf eingeschleppte Eier.
Kasten 7: Hier wohnt eine Steinhummel. Anfang April hab ich eine Steinhummel in den Kasten aktiv eingesetzt. Jedoch hat es wohl 12 Tage gedauert bis sie wieder zurück gekommen ist. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben. Wenn man dann sieht das sie doch ein und ausfliegt ist die Freude um so größer. ;-) Am 25.6. hab ich leider gesehen wie eine Wachsmotte die leichte Klappenversion aus Blistermaterial angehoben hat und im Loch verschwand. Hier habe ich etwas bt zermahlen und in die Einlaufröhre gepustet. Bis jetzt hab ich keine Anzeichen von Wachsmotten gefunden. Die erste Jungkönigin hab ich am 13.7. gesehen. Danach sind Jungköniginnen, Drohnen und Sammlerinnen ein und ausgeflogen, bzw fliegen noch. Hin und wieder sieht man noch eine Jungkönigin oder einer der letzten Sammlerinnen.
Ein Steinhummelwildnest hab ich im Garten gefunden. Dort fliegt die Königin seit Mitte/Ende April. Aktuell sind noch Arbeiterinnen zu sehen. Daher gehe ich mal davon aus, dass das Nest auch erfolgreich war.
Für mich war es eine super Saison. Alle Hummel die Arbeiterinnen hatten, haben auch Jungköniginnen hervorgebracht. (natürlich soll sich der Fehler mit dem Deckel vom Karton nicht wiederholen)
Was ich schwierig finde die Jungköniginnenanzahl ab zu schätzen…
@Insektenfreund, ich hab dieses Jahr auch überlegt ob man nicht nen Nistkasten speziell für die Wiesenhummel machen sollte mit einem 10mm Einflugloch. Da die Größe bei dir wohl passt sollte das wohl umsetzbar sein.
11. August 2021 um 11:45 Uhr #64830InsektenfreundForenmitglied- DE 06869
- 77 m
Hallo Osmia,
Umstellung auf 10mm Einflugloch ist erst nach diesjährigem Saisonende erfolgt. Ob es funktioniert wird das kommende Jahr zeigen.
11. August 2021 um 22:46 Uhr #64845MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Insektenfreund Hallo!
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht über Deine Eigenkreationen in Sachen Hummelbauten. Ich versuche auch immer, eigene Kreationen zu verwirklichen. Von ganz einfach, aber auch zugekaufte und teilweise mit Technik versehen stehen in meinem Garten. Mit einigen konnte ich leider noch keine Erfahrungen sammeln. Mit längeren Einlaufröhren habe ich bessere Erfahrungen gemacht. Wenn das Hummelvolk stark ist, hat es auch mehr Wächterinnen zur Verfügung und der Motte wird es nicht so leicht gemacht ins Nest vorzudringen.
Deine Idee mit den Terrakottatöpfen könnte erfolgreich sein. Ich kann mir vorstellen, dass diese gerne von Erd- und Steinhummeln besiedelt werden.
Randvoll gefüllte Innenkartons mit zerkleinertem trockenen Laub und Gras kann ich mir vorstellen, nicht aber mit Kapok. Ich finde, dass die Hummeln so viel gar nicht mögen und die Wachsmotte wird trotzdem ein Problem bleiben, weil sie einfach zu der Natur gehört und sie wird immer wieder für Misserfolge sorgen. Es gibt aber immer wieder grosse gesunde Völker, die viele Königinnen produzieren und kompensieren so die Hummelvölker, denen dies nicht gelingt. Die Natur schafft somit eine fein austarierte Balance.11. August 2021 um 23:26 Uhr #64846MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
„Es gibt aber immer wieder grosse gesunde Völker, die viele Königinnen produzieren und kompensieren so die Hummelvölker, denen dies nicht gelingt. Die Natur schafft somit eine fein austarierte Balance.“
@Martha Dave Goulson hat das aber anders ausgedrückt:
Er und sein Team haben durch Forschungsarbeiten festgestellt, dass Hummelvölker unter einer erschreckend hohen Mortalitätsrate durch Prädatoren und Parasiten leiden, sodass viele früh sterben. Zahllose Königinnen, die im Frühjahr versuchen, einen Hummelstaat zu gründen, nicht durchkommen. Es gelingt daher nur sehr wenigen, ein großes und gesundes Volk aufzuziehen. Diese wenigen Völker produzieren glücklicherweise viele Königinnen, wodurch die große Mehrzahl der Hummelvölker, die dies nicht schaffen, kompensiert wird.
Dave Goulson führt weiter aus, dass dies auf eine fein austarierte Balance hinweist, so dass jeder Faktor, der die Mortalitätsrate auch nur ein klein wenig erhöht, eine Hummelspezies rasch zum Untergang verdammen kann. (Quelle: Dave Goulson)12. August 2021 um 10:07 Uhr #64849MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Marylou ……dann hat Dave Goulson noch zugefügt: Ich zitiere: Soweit wir im Moment sagen können, ist dies ganz natürlich……
12. August 2021 um 10:28 Uhr #64850HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
@Martha, @Marylou,
Es ist immer wieder eine Freude zu lesen, wie ihr euch -positiv- „beharkt“. Weiter so.
Liebe Grüße
HP
12. August 2021 um 11:00 Uhr #64851Hans-Juergen SchubertForenmitgliedHabe ca. 230 Kokons gezählt. Alle leer. Auch kein Nektar mehr vorhanden. Gestern habe ich noch eine der 2 Stockhummeln gesehen. Und eine Hummel flog in der Nestumgebung über den Boden unter einem Busch im zikzak und inspizierte die Erde dort. Von der Größe her war sie eher klein und somit auch keine Königin.
12. August 2021 um 20:56 Uhr #64867 -
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