Antwort auf: Hummelsaison 2024
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@Insektenfreund Ich kann deine Argumentation/ Bedenken durchaus nachvollziehen, möchte aber trotzdem meine Gedanken bzw. mein Widerspruch dazugeben bzw. deine Widersprüche aus meiner Sicht aufzeigen.
Wäre die Umwelt intakt, würde ich dir Recht geben. Dann bräuchte es sämtliche Unterstützungsmaßnahmen gar nicht. Die Probleme sind aber so stark, divers (Pestizide, Lebensraum-Zerstörung, Straßenverkehr, Extremwetter-Ereignisse usw.) und setzen den Populationen so stark zu, dass ich glaube: je mehr Geschlechtstiere, desto besser für die gesamte Art. Es ist ja nicht so, dass ich kranke Hummeln/ Völker durchschleppe oder zur Fortpflanzung bewege. Ich sorge mit meinen kleinen Maßnahmen dafür, dass ohnehin schon starke Völker mit Geschlechtstieren noch stärker werden, indem noch mehr Geschlechtstiere produziert werden.
Die natürliche Selektion findet trotzdem noch statt: kranke oder schwache Tiere werden die Diapause nicht überstehen oder von Vögeln gefressen oder schaffen es nicht, ein Volk zu gründen. Das schaffen ohnehin nur die starken Königinnen im Frühjahr.
Ich kann die – ich nenne sie mal die naturalistische Sichtweise – durchaus nachvollziehen. Dann müsste man aber so konsequent sein und sämtliche Unterstützungsmaßnahmen einstellen und einzig auf naturnahe Gärten setzen: keine Hummelhäuser, keine Wachsmottenklappe, kein aktives oder passives Ansiedeln, kein Zufüttern usw. In all diesen Punkten greifen wir doch auch schon ein und beeinflussen die Population bzw. die Entwicklung der jeweiligen Art positiv. Wo zieht man die Grenze? Welche Schutzmaßnahmen sind legitim? Ich finde diese Grenzziehung äußerst schwierig und habe ja schon in einem anderen Kommentar geschrieben, wie ich es sehe und wo die Grenze bei mir verläuft.
Lieben Gruß
Markus