Unterirdisches Hummelnest gebaut

Ansicht von 3 Beiträgen – 1 bis 3 (von insgesamt 3)
  • Autor
    Beiträge
  • #37941
    Petra Hersemeier
    Forenmitglied

      Hallo ihr lieben Hummelfreunde,

      ich hatte mir letztes Jahr bereits überlegt ein unterirdisches Hummelnest herzustellen. Im Frühjahr dieses Jahres habe ich dann 6 verschiedene Arten gebaut und in drei sind zunächst Hummeln eingezogen. Aus unerklärlichen Gründen sind zwei Hummelnester nach einer gewissen Zeit dann nicht mehr angeflogen worden.

      Ein einziges Nest hat bis heute Bestand. Ich füge zunächst einmal ein paar Fotos vom Bau des Hummelnestes anbei. Falls einer nachbauen möchte :-)

      Dann kommen ein paar Fotos aus der Zeit, in der ich die Wachsmottenklappe langsam geschlossen habe und die lieben kleinen Hummelchen das Öffnen lernen mussten.

      Die Arbeiterinnen waren sehr klein, vielleicht gerade so groß wie ein kleiner Fingernagel. Weil sie so klein waren, hatte ich die Befürchtung, dass sie nicht stark genug sind, um die Wachsmottenklappe zu öffnen. Daher habe ich ihnen anfangs immer ein wenig geholfen. Aber dann war ich glücklich zu sehen, dass selbst die kleinen Hummeln stark genug waren.

      Ich konnte beobachten, dass es unter den Arbeiterinnen klügere und dümmere Exemplare gibt. Die einen haben überhaupt kein Problem mit der Wachsmottenklappe, andere wiederum brauchten etwas länger, um die Barriere zu überwinden.

       

      Irgendwann kamen dann größere Hummeln dazu, die waren so groß wie ein Daumennagel. Gemeinsam mit den kleineren Arbeiterinnen wurde fleißig Pollen und Nektar ins Nest getragen.

      Im Monat Juni war es dann hier in Köln extrem heiß. Zu dieser Zeit gab es Hummeln die im vorderen Bereich des Schlauches mit starkem Flügelschlag Kühlung schufen.

      Dann änderte sich etwas. Die Hummeln flogen nicht mehr nur durch die Wachsmottenklappe, sondern kletterten am Holzklotz vorbei, quetschten sich durch das Moos und verschwanden. Manche kamen wieder aus dem Moos heraus und kletterten dann doch wieder durch die Wachsmottenklappe. Zuerst dachte ich, die großen Hummeln sind zu dumm den Eingang zu passieren. Dann vermutete ich, die Hummeln haben es irgendwie geschafft einen zweiten Eingang zu bauen. Aber nichts der gleichen stimmte. Ihnen war es einfach zu heiß! Sie kletterten hinter das Moos und setzten sich außen an den Schlauch und genossen dort wohl die angenehme Kühle.

      Ich konnte ein reges Treiben beobachten. Mal wurde die Wachsmottenklappe genutzt, mal der Nebeneingang ins Kühle.

      Aber nun war es seit Ende Juni still geworden, es flog nichts mehr. Ich habe dann hinter das Moos geblickt und dort saßen ein paar große Hummeln. Ein paar Tage später waren sie dann aber weg. Ich habe bis gestern gewartet und immer wieder überprüft, ob noch Hummeln fliegen. Nichts!

      Dann dachte ich mir, jetzt schaue ich mal in das Nest und überprüfe was da los ist. Gibt es noch Hummeln? Ist die Wachsmotte drin und hat alles aufgefressen?

      Also das gesamte Nest ausgegraben, auf die Wiese gelegt, zwischendurch mal am Schlauch gehorcht. Nichts, kein Brummen. Dann öffnete ich den hinteren Teil des Nestes und da erschrak ich dann doch. Damit hatte ich nicht gerechnet. Es sind noch Hummeln im Nest!! Schnell wieder alles verschlossen und ganz schnell wieder alles unter die Erde gelegt.

      Nun frage ich mich und EUCH, was ist da los? Warum fliegen sie nicht mehr? Wovon leben sie? Soll ich noch einmal nachsehen und überprüfen, ob der Schlauch noch frei ist oder ob sie aus irgendwelchen Gründen im Nest gefangen sind und nicht mehr raus können. Als die Wachsmottenklappe noch nicht ganz zu war, hatte sich einmal eine Schnecke mit Haus ! im Schlauch gemütlich gemacht. Sie war natürlich stecken geblieben. Ich konnte sie aber von vorne aus sehen und aus dem Schlauch raus schütteln. Vielleicht ist der Schlauch aus irgendwelchen Gründen verstopft??? Aber da die Wachsmottenklappe ja Schutz vor Eindringlinge gibt, kann doch eigentlich nichts in den Schlauch gelangt sein…. Ich bin mir gerade total unsicher was ich tun soll…

      Könnt Ihr mir helfen?

       

       

       

      Foto/Video:
      #37959
      Stefan
      Admin
        • DE 84513
        • 398 m

        Hallihallo Petra, schön dass Du hier bist! :blume:

        Diese unterirdischen Hummelnester haben ja den Vorteil extremen Temperaturen aus dem Weg zu gehen. Die bekannten Blumentopf-Häuser sind günstig herzustellen und sind deshalb beliebt, haben aber einen entscheidenden Nachteil: Man kann nicht mehr in das Nest sehen ohne etwas zu zerstören. Auch ist der Nistraum etwas zu klein nach meinem Empfinden. Ein gesundes Erdhummelnest z. B. wird viel größer und brauch mehr Platz.

        Wenn Du eine Hummelklappe hast, diese aber schließt kann die Luft im Nest nicht mehr zirkulieren. Du musst irgendwie für Belüftung sorgen. In Freier Wildbahn graben sich Hummeln einen Belüftungskamin, das geht aber bei Blumentopf-Nestern nicht.

        Zu Deinen Fragen:

        Bist Du Dir sicher dass da keine Hummeln mehr aus- oder einfliegt? Auch sonst nirgendwo? Ist das Nest schon „fertig“? Gab es bereits Geschlechtstiere?

        Weil das mit den Hummeln neben dem Schlauch ist sehr untypisch. Denn dann hätten wir ein Problem: Du hast das jetzt ausgegraben und dann wieder eingegraben. Jetzt ist der zweite Eingang futsch und alle Vorräte ausgeschüttet.

        Da Du den Verdacht hast der Schlauch könnte verstopft sein muss dieser natürlich sofort weg. Wie kann da eine Schnecke rein trotz Klappe?

        Auf jeden Fall lieber alles ausgraben und offen liegen lassen als das Nest zu ersticken.

        Das Nest ist ja gegründet, Laufgang usw. sind jetzt nicht mehr wichtig. Also alles weg und dann regensicher usw. machen. Das würde ich jetzt tun an Deiner Stelle. :regen:

        #37960
        Bulli
        Forenmitglied

          Deinen Beitrag habe ich nur quer gelesen.

          Wenn die Hummeln vor dem Gang saßen und mit den Flügeln schlugen, war es in dem Nest ziemlich heiß oder die CO2-Konzentration (Kohlendioxidkonzentration) war hoch.

          Die abgebildeten Tierchen sehen nach Wiesenhummeln aus.

          Hier sind die Wiesenhummeln schon längst fertig mit der Geschlechtstierproduktion. Es wird sich bei den Bewohnern um die Stockhummeln handeln, die noch das Nest weiter führen, bis sie sterben. Eventuell ziehen sie noch den einen oder anderen Drohn auf. Stockhummeln können über 100 Tage alt werden und scheinen die Tage nachdem das Nest sich geleert hat, hauptsächlich dösend zu verbringen. Da brauchen sie nicht viel Nektar. Ich schätze zwei oder drei Sammelflüge pro Tag reichen aus, um die Gemeinschaft zu unterhalten.

          Die meisten Nester, schätze ich, haben jetzt bereits ihre Geschlechtstierproduktion beendet und die Stockhummeln werden alleine Zuhaus sein. Die Erdhummeln könnten noch dran sein, aber bestimmt sind noch die Ackerhummeln voll dabei.

          Tipp:
          Bei versenkten oder teilversenkten Nistkästen … immer drauf achten, dass sie in einen Hang/Hochbeet/Erdhaufen eingegraben sind und dass für die Drainage unter dem Nistkasten noch ein aus dem Hang heraus führendes Gefälle vorgesehen wurde.

          VG Bulli

        Ansicht von 3 Beiträgen – 1 bis 3 (von insgesamt 3)
        • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.