Hummelhaus Oranienburg – erster Versuch
- Dieses Thema hat 13 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 7 Monaten, 2 Wochen von Phil aktualisiert.
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AutorBeiträge
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5. Februar 2024 um 16:35 Uhr #82003PhilForenmitglied
- DE 16515
- 34 m
Hallo aus Oranienburg,
ich heiße Philipp und bin Mitte 50.
Vor knapp drei Jahren sind wir aus der Berliner Innenstadt geflüchtet und haben das Glück jetzt in stätischer Natur am Wasser zu wohnen.
Nachdem ich letztes Jahr einen tollen “Erfolg” mit Wildbienen-Nisthilfen auf dem Balkon hatte, wollte ich dieses Jahr gern ein Hummelhaus aufstellen.
Auf dem Nachbargrundstück (in einem Bootverein) sind mir letzten Frühling viele “suchende” Hummel aufgefallen und da wir als Mitglieder dort auch ein schattiges Beet beackern, scheint der Standort ideal. Ich habe schon im letzten Jahr hier im Forum viel gelesen und mich für das “Arbrikadrex” Haus mit L-Gang entscheiden und bin mit der Verarbeitung echt zufrieden.:Mit folgende Teilen bzw. Maßnahmen habe ich das Haus “optimiert”:
– mit Moosgummi-Dichtband 5x1mm die obere Kastenkante abgedichtet,
– ein 40x40cm Aludach gefertigt und mit Abstand auf der Siebdruckplatte befestigt,
– eine zweite 35mm Belüftung eingebaut und beide mit Gazen 80er Edelstahl-Mesh ausgerüstet,
– einen Wachsmottenfalle vor die zweite Belüftung gesetzt,
– die Plexi-Wachsmottensperre leichter gemacht, etwas höher gesetzt und “gesichert”,
– einen Plexiglas-Innendeckel eingepasst (ob ich den benutze, weiß ich noch nicht).Gern kommentieren und über zusätzliche Tipps freue ich mich immer….
5. Februar 2024 um 16:50 Uhr #82010StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo @Phil!
Holla, das sieht man dass Du Dich gut eingelesen hast. Das sieht schon sehr sehr gut aus.
Mir persönlich wäre aber die Lüftung noch viel zu wenig. Die Schlitze haben zusammengerechnet die selbe Oberfläche wie das kreisrunde Loch?
Das dürften nämlich grundsätzlich auch 4 Lüftungen sein.
Ich bin ein Fan der Laufgangbelüftung, diese kompensiert den mangelnden Luftzug durch die später geschlossene Hummelklappe. Am Vorbau links würde sich anbieten, dann hast Du den natürlichen Kamineffekt im Hummelhaus.
Der spätere Standort muss trotzdem ganztägig im Vollschatten sein.
Noch einmal: Herzlich Willkommen!
Grüße Stefan
5. Februar 2024 um 17:22 Uhr #82011PhilForenmitgliedBeitragsersteller- DE 16515
- 34 m
Danke für die Begrüßung und das Lob Stefan.
Das Haus wird schattig unter einem Haselnussbaum stehen. Aber mind. eine weiter Öffnung werde ich noch einbauen.Ich könnte das mit Flügelmuttern befestigte Plexi durch ein Brettchen mit Gaze ersetzen. Meinst du das?
Reicht der Kamineffekt oder locke ich damit die Motten zur Klappe?
Gruß Philipp
5. Februar 2024 um 18:41 Uhr #82012janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo @Phil und Herzlich Willkommen!
Das mit Flügelmuttern befestigte Plexiglas finde ich bei dem Arbrikadrex Haus nicht so gelungen, da es für Lichteinfall sorgt und die Hummeln vom eigentlichen Ausgang ablenken könnte (Kann man aber leicht z.B. mit lichtundurchlässigem Klebeband abkleben). In der Praxis scheint es aber weniger Probleme zu geben, hab dazu keine eigenen Erfahrungen da ich das Haus nicht habe.
Ansonsten sicher ein gutes Haus und du hast gute Optimierungen vorgenommen.
Der große Eingang der mit dem Plexiglas abgedeckt ist, soll ja eigentlich nur für die Ansiedelungsphase dienen um einen leichteren Eingang in den Kasten zu gewährleisten. Nach erfolgter Ansiedlung kann man dann auf den seitlichen Eingang wechseln und dann langsam mit dem Klappentraining beginnen.Allerdings: Wenn du das Plexiglas mit einem Gaze ersetzt, würde die Wachsmottenklappe nutzlos sein. Die Wachsmotten können die Eier mit einem Legestachel durch das Gaze hindurch legen oder nahe an das Gaze und die Larven könnten hindurch. Außer du machst das Gaze ultrafein sprich <0.25mm was sich natürlich nachteilig auf den Luftzug auswirkt. Das selbe Problem hat man auch bei den Lüftungslöchern. Man kann mit einem Doppelten Gaze und dazwischen einem Klebestreifen (z.B. Bullran) Abhilfe schaffen, wie es z.B. beim Hummeltischler-Kasten oder der hier verfügbaren Bauanleitung bei der Laufgangbelüftung gelöst ist.
In der ersten Saison ist es aber eher selten dass Wachsmotten größere Probleme bereiten.
Dann nur noch den Kasten entsprechend dekorieren wie im nachfolgend verlinkten Thread zu sehen und einer erfolgreichen Hummelsaison steht nichts im Wege Viel Erfolg! Und nicht verzagen wenn es nicht direkt klappt.
lg Jan
6. Februar 2024 um 13:38 Uhr #82015PhilForenmitgliedBeitragsersteller- DE 16515
- 34 m
Hallo @Janfo und @Stefan,
ich habe mich bei der Auswahl der Gaze an die Forumstipps gehalten und 80 Mesh in VA mit 0,17mm Maschenweite besorgt, da sollte die Wachsmotte bzw. die Larven nicht durchkommen, oder?
Ich mache besser eine Lüftung mit 80er Mesh mehr, als mir die Mottenlarven ins Haus zu holen.
Fotos werde ich dann hier zeigen.Die Eingangs-Deko-Seite ist sehr hilfreich – mal schauen welche Materialen ich finde und einsetzten kann – Moos scheint das wichtigste zu sein.
VG Philipp
6. Februar 2024 um 13:55 Uhr #82016janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo Philipp,
Das ist gut. 0,17mm Maschenweite sollte die Larven zuverlässig draußen halten. Wobei man es nie mit 100%iger Sicherheit dicht bekommt. Teilweise nutzen die Motten/Larven auch den kurzen Augenblick wenn die Hummeln die Klappe anheben oder dringen durch Risse/Lücken etc. ein.
Man kann zur Vorbeugung den Kasten auch mit naturreinem ätherischem Lavendelöl einreiben oder Lavendelsäckchen in den Zwischenraum zwischen Karton und Hummelkasten legen.
Letztlich sind Wachsmotten aber auch ein Teil der Natur und die Hummeln haben sich darauf angepasst. Wenn die Entwicklung der Jungköniginnen abgeschlossen ist, gefährdet ein Wachsmottenbefall den Erhalt der Population nicht mehr. Im Gegenteil, Wachsmottenlarven beseitigen Reste vom Nest und machen den Nistraum frei für eine Besiedlung im nächsten Jahr. Natürlich spielt das bei Hummelkästen keine Rolle, da diese ja durch uns gereinigt werden. In der Natur aber haben auch Wachsmotten ihre Daseinsberechtigung – nicht zuletzt als Futter für z.B. Fledermäuse.
lg Jan
7. Februar 2024 um 11:29 Uhr #82018PhilForenmitgliedBeitragsersteller- DE 16515
- 34 m
Danke für die Tipps @janfo ja, Lavendel kommt auf jeden Fall in den Zwischenraum.
Ich werde weiter meine Umbauten und Erfahrungen hier bebildert posten
Gruß Philipp
19. Februar 2024 um 11:54 Uhr #82350PhilForenmitgliedBeitragsersteller- DE 16515
- 34 m
Hallo in Forum
an diesem Wochenende habe ich mir Zeit genommen und versucht eure Ratschläge umzusetzen.
Zunächst habe ich eine weitere 35mm Lüftung eingebaut, das Holzkästchen (Mottenfalle) habe ich wieder entfernt und nun zwei Lüftungen außen mit “grober” Gaze und doppelseitigem Klebeband im Zwischenraum als “Falle” ausgestattet.
Die dritte Lüftung ist verschließbar. Innen immer 80er Mesh also 0,17mm Gaze verwendet.Ein Bild vom zusätzlich Schlauch im L-Gang des “Arbrikadrex” Haus fehlte ja auch noch…
Das Plexi am Eingang ist nun mit Klebeband abgedunkelt.
Innen habe ich zusätzlich zum Streu und Kapok noch weiche Katzenhaare fürs Nest verwendet.Das Haus steht nun am schattigen Platz und der Eingang ist mit Moos und Rinde dekoriert.
Direkt an der Stelle war im letzten Jahr ein Hummelnest zwischen den Steinen und den Wurzel.
Das Haus steht auf dem Nachbargrundstück und ich berichten, wenn sich etwas tut.
Falls ihr noch Tipps habt – immer gerne
Grüße Philipp
19. Februar 2024 um 12:37 Uhr #82358StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo @Phil!
Erst einmal Glückwunsch zu dem schönen Grundstück!
Die Lüftung sollte nun funktionieren.
Es ist immer schwierig, die Hummeln “nach oben” zu locken. Ich habe Dir mal eingezeichnet, wo die Hummelköniginnen höchstwahrscheinlich als Erstes suchen werden (sind noch mehrere Stellen, das siehst Du am besten vor Ort), diese Löcher und Spalten solltest Du noch mit Moos verschließen. Sonst nisten Dir die Hummeln unter dem Hummelhaus, da wärst Du nicht der Erste, dem das passiert.
Grüße Stefan
19. Februar 2024 um 16:40 Uhr #82370PhilForenmitgliedBeitragsersteller- DE 16515
- 34 m
Danke @Stefan – werde versuchen die Stellen zu verdecken.
Wir hatte das Glück, vor 2,5 Jahren in einen Neubau am Wasser mit Bootsverein als Nachbarn einziehen zu können.
19. Februar 2024 um 23:16 Uhr #82380FrankForenmitglied- 199 m
Hallo Phil!
Vielleicht solltest du den Kasten noch auf 4 Steine (Füße) und in eine flache Schale (Untersetzer) stellen?
Die Schale dann, als Schutz vor den fleißigen Ameisen, mit Wasser füllen.
Wasserstand über die Saison bitte konstant halten.
Bestimmt nicht der schlechteste Tipp…
Auch Ameisen lieben wie wir, Süßes.Gruß Frank
20. Februar 2024 um 14:34 Uhr #82407PhilForenmitgliedBeitragsersteller- DE 16515
- 34 m
Hallo @Frank und Danke für den Tipp
Schwierig Das Haus ist zurzeit mit Lochband an einen alten kleine Grabstein befestigt und ich möchte es nicht noch höher stellen.
An dieser Stelle und in unserem Stufenbett dahinter habe wir eher wenig Ameisen.
Sollte die Ameisen in diesen Jahr doch Probleme machen, muss ich fürs nächste Jahr umbauen.20. Februar 2024 um 15:34 Uhr #82414StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Die Anregung von @Frank ist gut!
Das mit den Ameisen kannst Du auch machen, wenn es so weit ist. Dann sind ja schon Hummeln im Haus (Deko kann weg) und 10 cm höher legen wegen einer Wassersperre gegen Ameisen ist kein Problem für die Hummeln.
Grüße Stefan
20. Februar 2024 um 15:47 Uhr #82416PhilForenmitgliedBeitragsersteller- DE 16515
- 34 m
@Frank + @Stefan ich “vergesse” immer, dass ich die Deko ja nach der Besiedelung wegnehmen kann
Dann kann ich das Lochband etwas verlängern und vier Untersetzer mit Wasser platzieren – ich werde berichten.
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