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Noch ein Neuling

Ansicht von 8 Beiträgen - 1 bis 8 (von insgesamt 8)
  • Autor
    Beiträge
  • #76424 Antworten | ZITIEREN
    HLAM
    Forenmitglied

      Hallo Zusammen,

      ein Hummelforum – ich bin begeistert!
      Das Forum habe ich bei der Suche nach insektenfreundlicher Gartengestaltung gefunden.
      Wir haben einen großen Garten, der schon ein paar schöne Ecken für Hummeln und Insekten hat, wie z.B. eine Reihe von Weidensträuchern. Wir wollen aber noch etwas mehr tun.
      In den nächsten Tagen steht die Neubepflanzung eines langen Erdwalls an, der teilweise schon eine Benjeshecke bekommen hat. Dazu möchten wir gerne ein paar Stellen für Hummeln ausgestalten, wobei ich einfach umzusetztende Ideen suche. Der Boden ist sehr lehmig.
      Über ein paar Anregungnen würde ich mich freuen, lese mich jetzt aber hier erst mal ein.
      LG
      Michael

       

      #76426 Antworten | ZITIEREN
      janfo
      Moderator
        • DE 34233
        • 246 m

        Hallo und Herzlich Willkommen Michael

        Am einfachsten und wirkungsvollsten für Hummeln ist es den Mäusen im Garten Spielraum zu geben um ihre Mausbauten zu bauen. Dafür ist so ein Erdwall super geeignet. Die Hummeln finden dann gute Nistplätze vor.
        Also Mausschutz = Hummelschutz ;)

        Hummeln nisten aber auch teilweise in dichten Grasbüscheln, in Holz/Steinhaufen oder in Asthöhlen.

        Ansonsten ist natürlich für viele Trachtpflanzen zu sorgen am besten das ganze Jahr über. Ich kann z.B. Witwenblumen empfehlen. Die Acker-Witwenblume blüht schon bald und dann das ganze Jahr  hindurch bis September und lockt zahlreiche Insekten an ob Käfer, Falter, Hummeln, Schwebfliegen etc. alle finden hier einen reich gedeckten Tisch.
        Die Weiden sind auch sehr gut, nicht nur als Trachtpflanze im Frühjahr sondern auch als Raupenfutterpflanze für viele Schmetterlingsarten.
        Wie sieht es mit der Sonneneinstrahlung an dem Erdwall aus? Dann könnte ich noch mehr Tipps geben.

        Ganz wichtig zur Förderung von bodennistenden Wildbienen (die ca. 70% der Wildbienenarten ausmachen): Nicht alles bepflanzen. Lasst den Boden an ein paar Stellen kahl bzw. nur lückig bewachsen. Dort graben diese Bienen ihre Nistgänge. Wieder andere Wildbienen bevorzugen Markhaltige Stängel insbesondere von der Brombeere. Diese Stängel werden senkrecht, einzeln irgendwo angebracht. Holunder oder Königskerzen würden sich auch eignen.

        lg Jan

        #76428 Antworten | ZITIEREN
        HLAM
        Forenmitglied
        Beitragsersteller

          Moin Jan,
          danke für deine aufschlussreiche Info.
          Anbei auf die Schnelle ein Bild vom Garten mit unseren Gegebenheiten.
          Der gesamte Erdwall soll möglichst naturnah hergerichtet werden.
          Ein möglichst hoher Nutzen für Insekten und Kleintiere steht im Vordergrund.
          Einiges an Altholz aus Fällungen, diverses Baumaterial und etwas Geschick haben wir.

          Später mehr….

          LG
          Michael

          Foto/Video:
          #76430 Antworten | ZITIEREN
          Stefan
          Admin
            • DE 84513
            • 398 m

            Herzlich Willkommen auch von mir! :winken:

            Hier findest Du allgemein noch einige Anregungen für Deine Bepflanzung:

            Der Hummelgarten

            Viel Freude hier im Hummelforum! :hummel:

            Grüße Stefan

            #76454 Antworten | ZITIEREN
            janfo
            Moderator
              • DE 34233
              • 246 m

              Hallo Michael,

              Danke für die weiteren Infos und die Grafik.
              Ein schönes Grundstück habt ihr, da werden sich gewiss viele Tiere wohl fühlen das Potenzial für mehr ökologische Vielfalt ist sehr groß wenn man die richtigen Maßnahmen trifft. Schön dass ihr euch Hilfe holt und gut planen wollt.
              Grundsätzlich gilt, je mehr strukturelle Vielfalt (verschiedene Lebensräume wie Wiese, Gebüsch, Wasser, Bodentypen. Habitatstrukturen wie Totholz (Reisighaufen, “Käferkeller”, Totholz in verschiedenen Positionen), Steinhaufen etc. die als Lebensraum oder Nahrungsquelle dienen können) desto mehr biologische Vielfalt und bessere Ökosystemstabilität.

              Dem Bild nach zu urteilen liegt der geplante Erdwall die meiste Zeit des Tages in der Sonne?
              Dass der Boden lehmig ist, ist prinzipiell gut. Er wird das Wasser besser speichern und enthält Nährstoffe. Durch bewusste Erdaufschüttung kann Regenwasser gezielt versickern (bei Pflanzen die mehr Wasser benötigen) oder läuft gezielt ab bei Trockenheitsspezialisten.

              Bei einem Wall läuft das Wasser gut ab, das heißt ihr braucht eher Arten die gut mit Trockenheit auskommen.
              Formt ihr auf dem Wall eine Kuhle habt ihr natürlich in dem Bereich eine bessere Wasserversorgung.
              Es gibt auf jeden Fall viele Pflanzen die für solche Standorte in Frage kommen. Wollt ihr eher Aussäen oder eine gezielte Bepflanzung vornehmen? Oder eine Mischung mit gezielten Initialbepflanzungen die sich dann selbstständig vermehren können? Letzteres würde ich wohl machen.
              Ich würde empfehlen heimische Pflanzen zu wählen da die ökologischen Netzwerke hier weitaus komplexer sind als bei nicht heimischen.
              Ein paar Pflanzen die mir in den Sinn kommen:

              Disteln (ziehen viele Insekten an aber auch Vögel wie den Distelfink der gern die Samen frisst (Samenstände über den Winter stehen lassen), sind Raupenfutterpflanze (z.B. Distelfalter) blühen und duften herrlich und es gibt erstaunlich viele verschiedene Arten die sehr interessant sind. Außerdem oft robuste Pflanzen die sich gut versamen. Auch die Wilde Karde die aber nicht ganz so trocken stehen will ist Leibspeise vom Distelfink (Stieglitz) und lockt Hummeln an, versamt sich auch sehr gut.
              Flockenblumen gern von Schmetterlingen und Bienen beflogen, die Samen locken auch Vögel an.
              Natternkopf (durch Pfahlwurzel gut an Trockenheit angepasst, lockt unzählige Schmetterlinge, Bienen etc an, 2-Jährig heißt er blüht im 2. Jahr und stirbt nach der Blüte ab. Versamt sich aber gut an geeigneten Stellen)
              Wilde Möhre
                (Große Doldenblüte lockt viele Insekten an, dient als Raupenfutterpflanze für z.B. den Schwalbenschwanz, oder das Landkärtchen (Sommergeneration), versamt sich gut, hält Trockenheit aus und ist robust, essbar. Auch andere Doldenblütler sind empfehlenswert.
              Echter Dost (Oregano) lockt extrem viele Schmetterlinge an, aber auch sehr viele andere Insekten, Trockenheitsverträglich, verbreitet sich selbstständig.
              Königskerzen sind 2 Jährig bzw. mehrjährig je nach Art und wachsen gut an sonnigen Standorten. Wie vorher beschrieben Nisten Wildbienen in den Stängeln, also Stängel über den Winter stehen lassen. Vor allem als Pollenquelle beliebt,Vögel fressen auch gern die Samen.
              Die Färberkamille blüht sehr lange teils bis zum Frost, samt sich gut aus, wächst gut an sonnigen trockeneren Standorten und lockt auch zahlreiche Insekten an.
              Die Karthäusernelke ist auch gut an diesen Standort angepasst, sie lockt viele Schmetterlinge insb. z.B. Zitronenfalter an aber auch langrüsslige Hummeln wie die Gartenhummel, versamt sich ebenfalls gut.
              Echtes Labkraut ist spezialisiert auf Sonnenbeschienene Wälle/Hanglagen. Ist Raupenfutterpflanze vom Taubenschwänzchen.
              Saat-Esparsette hat auch eine tiefe Wurzel, versamt sich gut und hat sehr hohe Pollen/Nektar Werte.
              Thymian guter Bodendecker, breitet sich langsam aus, gute Bienenweide
              Kleearten sind allesamt sehr gut insbesondere für Wildbienen wie Hummeln zum Beispiel der Hornklee wäre gut für einen Wall geeignet oder Steinklee
              der Dornige Hauhechel ist auf solche Wälle auch gut spezialisiert und ist Futterpflanze vom Hauhechel-Bläuling und bietet Nahrung für viele Wildbienen.
              auch Gräser sind wertvoll insbesondere für Schmetterlingsraupen, Grashüpfer, Spinnen etc.

              Nicht vergessen im Herbst viele Blumenzwiebeln zu pflanzen (insb. Krokusse würde an so einem Wall, mit etwas Sand untergemischt gut wachsen), dann werden sich nächstes Frühjahr viele Hummelköniginnen stärken können.

              Wenn noch eher schattige oder feuchtere Bereiche bepflanzt werden sollen oder ihr eine Wiese anlegen wollt mit speziellen Wiesenpflanzen wie z.B. den Klappertopf, Wiesensalbei, Wiesenmargeriten etc. kann ich gern dazu auch noch etwas sagen.
              Es ist auch definitiv eine Überlegung Wert nicht nur Obstbäume zu pflanzen (die zweifelsohne auch sehr gut sind) sondern auch z.B. einen Weißdorn, Kornelkirsche, Schlehe (welche aber auch teils essbar sind) etc.

              Ich denke mit diesen Infos kannst du erstmal etwas anfangen ;)

              lg Jan

              #76460 Antworten | ZITIEREN
              Senta
              Forenmitglied
                • DE 87654
                • 742 m

                Akelein sind auch sehr schön und recht pflegeleicht, blutweiderich (soll zwar eine teichpflanze Bzw nässeliebend sein, bei mir und meiner Mutter gedeit er aber irgendwie überall auch vollsonnig)

                #76722 Antworten | ZITIEREN
                HLAM
                Forenmitglied
                Beitragsersteller

                  Hallo Zusammen und schon einmal vielen Dank für die wertvollen Informationen.
                  Da ist einiges dabei, was uns weiterhilft.
                  Wegen des Wetters war jetzt erst mal Gartenpause, die wird mit Vogelnistkästenbau überbrückt haben.
                  Zwischenzeitlich haben wir uns auch die Baupläne für Hummelhäuser angesehen und Material besorgt. Drückt die Daumen, dass das Wetter besser wird, dann macht die Gartenanlage auch wieder mehr Spass.

                  LG
                  Michael

                  Foto/Video:
                  #76759 Antworten | ZITIEREN
                  Stefan
                  Admin
                    • DE 84513
                    • 398 m

                    Daumendrück! :winken:

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