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Ackerhummelnest im August 2020

erdhummel arbeiterinVorab: Manchmal im Leben muss man sich seinem Schicksal fügen. Ich habe eine neue Freundin.

Diese Erdhummelarbeiterin, von meiner Familie “Helga” genannt, ist seit Tagen hier am Gartentisch und interessiert sich für alles. Für Blaubeeren, für Limonade, für verschwitzte Knie. Nur Zuckerwasser verschmäht sie.

Das ist übrigens nichts ungewöhnliches bei derzeit 30 Grad im Schatten. Sie trinkt einfach bei der Hitze. Ihre Kolleginnen machen das lieber an Wasserpfützen oder hier im Garten an der Vogeltränke. Diese spezielle Dame trinkt aber, so scheint es, lieber in meiner Gesellschaft und meine Familie findet das unglaublich lustig wenn ich durch den halben Garten von dieser Dame begleitet werde. Ihr Verhalten erinnert eher an einen Hund als an ein Insekt.

Ein kurzer Besuch bei den Ackerhummeln

Diesen herrlichen Sonntag hatte ich Zeit mal nach meinem letzten Hummelnest der Saison 2020 zu sehen. Ackerhummeln entwickeln sich ihrer Hummelart entsprechend langsam, dafür sind sie umso mehr friedlich. Ackerhummeln sind so gut wie immer die letzte Hummelart die noch aktiv ist, wenn die Königinnen der anderen Hummelarten schon längst in der Diapause sind.

Zwar sehe ich in meinem Garten noch Erdhummeln fleißig Pollen aus den Anemonen schütteln, wo diese Erdhummel-Arbeiterinnen aber ihr Nest haben weis ich nicht. In meinem Garten jedenfalls nicht.

Das Hummelnest befindet sich tief eingegraben im Nistmaterial bestehend aus Kapok und Kleintierstreu. Vorsichtig habe ich diesen Deckel aus Nistmaterial ab gezupft. Langsam wird so das stolze Nest der Ackerhummel sichtbar.

ackerhummel   nest der ackerhummel   ackerhummelnest

Sogleich fliegen die ersten Hofdamen auf und kontrollieren wer da stört. Das muss man verstehen, denn in freier Natur kann das eigentlich nur ein Fressfeind sein der ein Hummelnest freilegt. Diese Aufregung legt sich aber bald und so kann man kurz nachsehen ob alles in Ordnung ist, oder ob die berüchtigte Wachsmotte das Nest erobert hat.

Alles in Ordnung, also Nistmaterial wieder drauf. Die Hummeln reparieren so etwas innerhalb weniger Stunden.

Stefan

Über Stefan

Töging am Inn (Südostbayern), 398m
  • Dieses Thema hat 68 Antworten und 10 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahren, 1 Monat von Marylou.
Ansicht von 15 Beiträgen - 31 bis 45 (von insgesamt 68)
  • Autor
    Beiträge
  • #50612 Antworten | ZITIEREN
    Martha
    Forenmitglied
      • CH
      • 545 m

      Hallo zusammen! Gerade gelesen: „Mit Hilfe einer kleinen, mit Nektar gefüllten Honigblase im Körperinneren schaffen es die Insekten, die ersten Stunden an noch kühlen Tagen zu überleben, ohne zu verhungern.“

      Was für ein tolles Geschick der Natur! :hummel:

       

      #50617 Antworten | ZITIEREN
      Christian
      Forenmitglied
        • A-4800, 4851
        • 420, 510 m

        Ist schon erstaunlich, dass heute bei Dauerregen und 7 ° hier und 9 °C im 2. Garten Arbeiterinnen der Acker- bzw. Gartenhummeln (zahlreich) aus den Nestern flogen, während verständlicherweise meine Bienenvölker einen Ruhetag einlegten. Morgen sollte der der Regen aufhören…

        #50627 Antworten | ZITIEREN
        Marylou
        Forenmitglied
          • DE 41363
          • 61 m

          Hier lagen die Temperaturen tagsüber um 11 Grad mit Regen:regen: und stürmischem Wind. Sehr ungemütlich draußen, aber ab morgen soll es wieder etwas wärmer werden. Alle unsere Ackerhummeln in den Kästen können sich eigentlich nicht beschweren in ihrem trockenen und relativ warmen Zuhause:ja:, verschiedentlich sogar mit zusätzlichen Mahlzeiten.

          Hier kommen beim Legowechsel neuerdings einige der umgebetteten Ackerhummeln:hummel: bis zum Anfang des Einlaufschlauches gelaufen, bleiben abwartend zu zweit nebeneinander – und die anderen dahinter aufgereiht – stehen und gucken mich groß an. Heute morgen aber saßen direkt fünf von ihnen noch am Legostein und haben geschlürft, ließen sich dabei auch nicht stören. Dieser Legowechsel musste dann eben noch etwas warten.

          Das andere Ackerhummelvolk:hummel: ist an den Legotausch gewöhnt. Ab und zu nutzen einige dann den offenen Vorbau, um an meinem Kopf vorbei auszufliegen (kein Panikflug). Beim Heimkommen werde ich kurzerhand umflogen, auch wenn ich noch am offenen Vorbau hantiere. Sie kommen normal durch die Wachsmottenklappe herein und laufen dann ohne Eile in den Einlaufschlauch.

          Bei den umgebetteten Ackerhummeln ist mir aufgefallen, dass sie wesentlich mitgenommener aussehen und viele mit einer ausgeprägten “Glatze” dabei sind. Die anderen Ackerhummeln (von Anfang an im Kasten) haben kaum solche Merkmale, sehen also durchwegs “frisch” aus. Dann scheinen unsere Kästen nicht nur – soweit wie möglich – die Feinde abzuhalten, sondern auch den Brummerpelz zu schützen, der vermutlich in Naturnestern durch Reibung (Gestrüpp, dichte Gräser, Erde etc,) wesentlich mehr strapaziert wird als in einem Hummelkasten.

          #50633 Antworten | ZITIEREN
          Martha
          Forenmitglied
            • CH
            • 545 m

            @Marylou   Deine Erzählungen aus Deiner Hummel – Saison sind immer spannend. Auch bei uns, auf 500 m ü. M., wenig ausserhalb von Zürich, fliegen Ackerhummeln bei Kälte ohne Probleme. Die meisten mit Glatze. Es soll aber demnächst wieder wärmer werden und die Herbstblumen werden deshalb mehr Nektar produzieren, – glaube ich jedenfalls -, sodass die letzten Hummeln auch ausserhalb den Kästen noch genügend Nektar finden. :hummel :hummel:

            #50670 Antworten | ZITIEREN
            Stefan
            Admin
            Beitragsersteller
              • DE 84513
              • 398 m

              Das Ackerhummelnest Ende August:

              Foto/Video:
              #50677 Antworten | ZITIEREN
              Marylou
              Forenmitglied
                • DE 41363
                • 61 m

                @Stefan  Das sieht richtig toll und voller Leben aus!:bravo: Aber Du meinst sicher Ende September, nicht Ende August?

                #50678 Antworten | ZITIEREN
                Martha
                Forenmitglied
                  • CH
                  • 545 m

                  @Stefan   Sieht prächtig aus, gänzlich ohne Parasiten und die Hummeln werden hier jedenfalls noch nicht arbeitslos. :bravo:

                  #50681 Antworten | ZITIEREN
                  Stefan
                  Admin
                  Beitragsersteller
                    • DE 84513
                    • 398 m

                    @Marylou: Das ist Ende August. Im September habe ich noch nicht rein gesehen. Ist aber noch aktiv, erst gestern habe ich trotz Schmuddelwetter Ausflüge beobachten können. Mal abwarten wie sich das Wetter entwickelt, dann kann ich noch einmal neugierig sein. :)

                    #50722 Antworten | ZITIEREN
                    Stefan
                    Admin
                    Beitragsersteller
                      • DE 84513
                      • 398 m

                      Hier bei den Ackerhummeln ist noch einiges los. Das Video ist von heute Mittag:

                       

                      Foto/Video:
                      #50806 Antworten | ZITIEREN
                      Marylou
                      Forenmitglied
                        • DE 41363
                        • 61 m

                        @Stefan Herzlichen Dank für das schöne Video! Immer wieder erfreulich zu sehen, wie gut es den Kleinen geht!

                        Meinen beiden Ackerhummelvölkern geht es auch gut. Meinem ersten Volk besonders gut, dort werden immer noch dicke Pollenhöschen eingetragen. Eine größere Larve (Foto) hatten sie vor einigen Tagen in den Vorbau hinausbugsiert, aus welchen Gründen auch immer.
                        Ansonsten werden pro Tag immer noch drei große Legosteine (8×2) mit Zuckerwasser leergeschlürft.

                        Eine Jungkönigin lässt sich in den letzten Tagen ab und zu im Vorbau blicken, aber bei dem dauerregnerischen Wetter hier hätte ich auch keine Lust, rauszufliegen und mich in die nasse Erde einzugraben.
                        Seit dem 26.09. gab es, bis auf heute, keinen einzigen Tag ohne mehrere Regenschauer hintereinander, und abgetrocknet ist der Zeit erst recht nichts.
                        Ein Teil der Trachtpflanzen steht überdacht und wird daher öfter besucht. Auch eine einsame Erdhummel-Jungkönigin kam dort die letzten Tage regelmäßig vorbei.

                        Zu meiner großen Verwunderung hat das zweite Volk, die umgebetteten Ackerhummeln, alle Tönnchen im Einlaufschlauch gebaut.:? Der Einlaufschlauch ist 12 cm lang und hat einen Innendurchmesser von 19 mm, viel Platz ist dort also nicht. Trotz der Enge mit dem Klettern, teils kopfüber, kommen sie wohl zurecht. Wenige Hummeln tragen zudem noch Pollen ein. Ebenso haben sie fast zeitgleich mit dem anderen Volk zwei Larven hinausgeworfen, eine sehr kleine aufs Anflugbrett und eine etwas größere in den Vorbau (Foto).

                        Ich hätte besser direkt am zweiten Tag nach der Umbettung die ebenfalls umgebetteten Wurzelgeflechte (vermutlich Teil des ursprünglichen Nestes) entfernen sollen. Vielleicht waren sie den Hummeln zu schwer oder zu eng verfilzt für einen neuen Nestbau.
                        Sie haben jetzt den Einlaufschlauch auf der Seite zum Nistmaterial mit Kleintierstreu und Kapok zugestopft, aber ein kleines Loch zum Durchlaufen ist offen, das kann man mit einem Spiegel deutlich erkennen. Jedenfalls ist der Nistkarton verwaist bis auf den Legostein, aus dem sie spärlich trinken, und zu dem sie wohl durch das kleine Loch laufen. Im Vorbau steht noch ein zweiter Legostein, der umso eifriger genutzt wird. Ach ja, neugierig sind sie auch, aber auch irgendwie vorsichtig.
                        Das Wurzelgeflecht im Nistkarton habe ich inzwischen entfernt und die Stelle mit trockenem Moos und Kapok aufgefüllt. Allerdings glaube ich nicht, dass sie nochmal umziehen werden.

                        Wenn die Saison vorbei ist, kommen auch Fotos vom Nest und vom Einlaufschlauch-Nest.

                        Foto/Video:
                        #50847 Antworten | ZITIEREN
                        Christian
                        Forenmitglied
                          • A-4800, 4851
                          • 420, 510 m

                          Ob mein Ackerhummelnest noch aktiv ist, weiß ich nicht – bin derzeit auf 3-wöchiger Kur. War schon länger hier nicht mehr eingelogt, aber ich lese fleißig im Hummelforum mit. :-)

                          #50850 Antworten | ZITIEREN
                          Martha
                          Forenmitglied
                            • CH
                            • 545 m

                            Hallo Christian, dann wünsche ich Dir jede Menge Gesundheit und gute Erholung sowie wieder viel Elan für Deine schönen, naturgerechten Gärten mit den vielen Hummelnistkästen. :hummel: :hummel: :biene:

                            #50852 Antworten | ZITIEREN
                            Stefan
                            Admin
                            Beitragsersteller
                              • DE 84513
                              • 398 m

                              Alles Gute @Christian, erhole Dich gut! :blume:

                              #50853 Antworten | ZITIEREN
                              Doris
                              Forenmitglied
                                • DE 39624
                                • 38 m ü. NHN

                                Ja, lieber Christian, auch ich wünsche Dir beste Genesung und nimm Dir Zeit für Dich.

                                LG von Doris

                                #50859 Antworten | ZITIEREN
                                Marylou
                                Forenmitglied
                                  • DE 41363
                                  • 61 m

                                  @Christian  Ich schließe mich den guten Wünschen an und hoffe, dass Du bald wieder fit bist!:blume:

                                Ansicht von 15 Beiträgen - 31 bis 45 (von insgesamt 68)
                                Antwort auf: Ackerhummelnest im August 2020
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