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Schweglerhaus – Wachsmottenklappe

  • Dieses Thema hat 9 Antworten und 6 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 4 Jahren, 1 Monat von MarylouMarylou.
Ansicht von 10 Beiträgen - 1 bis 10 (von insgesamt 10)
  • Autor
    Beiträge
  • #41873 Antworten | ZITIEREN
    Petra Hersemeier

      Hallo liebe Hummelfreunde,

      ich habe mich bei der Firma Schwegler über deren Hummelhaus beschwert und daraufhin eine Antwort erhalten. Ich würde diesbezüglich gerne mal Eure Meinung, insbesondere was den “Urinstein” betrifft, hören.

      Beim Schweglerhaus hat die Wachsmotte insgesamt 4 Möglichkeiten in das Hummelhaus zu gelangen. Wie die Firma Schwegler selbst bestätigt

      1. durch das Dach, das nur locker aufliegt

      1. durch das kleine Einflugloch links
      2. durch das kleine Einflugloch recht
      3. durch das Haupteinflugloch in der Mitte.

      Die Antwort, dass die Wachsmottenklappe sowieso keine 100 %ige Sicherheit bietet, ist m.E. völlig unzureichend. Dass dies so ist, wissen wir, aber lieber etwas Sicherheit, als keine Sicherheit. Und 4 Angriffsflächen finde ich einfach unverantwortlich.

      Dass die eine oder andere Hummeln mit der Wachsmottenklappe ihre Schwierigkeiten hat, ist ja auch bekannt. Es gibt eben schlaue und dumme Hummeln. Aber nach einer gewissen Zeit hat bei mir jede Hummel die Wachsmottenklappe passieren können.

      Oder liege ich hier komplett falsch?

      Vielen Dank für Eure Informationen hierzu bereits im Voraus.

      Liebe Grüße

      Hummelfreundin Petra

       

      Meine Anfrage:

      Zu Weihnachten habe ich einen oberirdischen Hummelkasten von Schwegler von meinem Mann geschenkt bekommen. Mir ist jedoch der Nutzen des Hummelkastenvorbaus nicht ganz klar. Es gibt vorne die Schiebetür (sehr wackelig) und dahinter das große Einflugloch. Dann gibt es aber rechts und links noch zusätzliche kleine Löcher. Für ein Loch war ein Stopfen vorgesehen. Wozu dienen diese beiden Löcher?

      Ich sehe hier ein großen Problem auf mich zukommen, denn diese kleinen Löcher rechts und links, sind für die Wachsmotte geradezu eine Einladung. Sollen die Löcher als Belüftung dienen? Dies wäre ja sinnvoll, da es ansonsten keine Belüftungsmöglichkeiten gibt. Belüftungen sind bei allen anderen Hummelhäusern längst Standard, jedoch versehen mit Gittern, durch die keine Wachsmotten eindringen können.

      Auch eine Wachsmottenklappe ist längst Standard. Wieso nicht beim Schweglerhaus??? Mein Mann wollte mich mit dem Schweglerhaus überraschen. Leider bin ich sehr enttäuscht. So wie der Kasten von Ihnen angeboten wir, kann er leider nicht benutzt werden. Die  Wachsmotte wir einziehen und sofort das gesamte Hummelvolk auslöschen. Für ein solches Haus 129,00 EUR zu bezahlen, ist insofern rausgeworfenes Geld und die Hummeln werden weiter aussterben. Ich wollte Hummeln retten und wieder vermehren. Dies ist mit Ihrem Haus nicht möglich. Ich erwarte eine Aufklärung, damit ich vielleicht doch noch einen Nutzen aus dem  Haus ziehen kann.

      Auf www. pollenhöschen.de gibt es einen Link zu einem Ersatzvorbau, den man an das Schweglerhaus anbauen könne. Dieser Ersatzvorbau kostet jedoch weitere 42,00 EUR. Mein Mann hat nun aber 129,00 EUR für ein Haus gezahlt, welches nicht mehr dem aktuellen Standard  entspricht. Auch scheint das Problem in Ihrem Hause ja bereits bekannt zu sein, oder?

      Ich darf dringend um eine Aufklärung Ihrerseits bitten!

      Dies kann ja wohl nicht Ihr Geschäftssinn sein. Von einer meist vertrauten Marke kann hier nicht mehr die Rede sein. Ich bin sehr traurig, dass das Weihnachtsgeschenk nun nicht aufgebaut werden kann. Ich bin wütend, dass Ihr Haus seit 65 Jahren keine wichtigen Änderungen vornimmt und ich bin sehr enttäuscht von der Firma Schwegler!

      Die Antwort:

      Vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Produkten und Ihre Rückmeldung. Es tut uns Leid diesen Ersteindruck bei Ihnen hinterlassen zu haben und ich werde gerne versuchen die Beweggründe zu erläutern.

      1) Vorbau

      Der Holzschieber am Vorbei unseres Hummelnistkastens dient als Wetterschutz. Zum Anfang (April-Mai) wird der Holzschieber auf geschoben, damit die Neuköniginnen die Eingangsöffnung leichter finden können. Bei Annahme des Hummelkastens kann der Holzschieber geschlossen werden, um das einströmen von Kaltluft direkt durch die Einlaufröhre (Pappröhrchen) zu vermeiden. Die Pappröhre und die vordere Kammer dient zum anwärmen der einströmenden Luft.

      Hierbei werden die seitlichen Stopfen entfernt, durch die die Arbeiterhummeln dann ein-/auskrabbeln können. Ein Stopfen wird mitgeliefert um evtl. bei Bedarf seitlichen Wetterschutz zu bieten.

      2) Wachsmottenklappe

      Aus eigenen Erfahrungen müssen wir leider mitteilen, dass die Wachsmottenklappe keinen ausreichenden Schutz vor der Wachsmotte bietet. Außerdem haben wir hierbei feststellen müssen, dass die Besiedlung bzw. der Einflug/Einschlupf der Hummeln stark beeinträchtigt wird. Des weiteren ist die Einschlupföffnung nur eine Möglichkeit das Wachsmotten in den Kasten gelangen können. Die Auflagefläche des Innen- und Außendeckels kann Unebenheiten aufweisen durch die die Wachsmotte ebenfalls einschlüpfen könnte.

      3) Tipp

      Ein Imker gab uns folgenden Tipp:

      Da sich die Wachsmotte nach dem Geruch des Hummelnests orientiert, ist es empfehlenswert den Eigengeruch der Hummeln durch kleine Bröckchen einen handelsüblichen Urinsteins zu übertünchen. Hierbei reichen kleine Stücke die in die Ecken des Innenraumes/Brutkammer und in den Vorbau gelegt werden.

      —–

       

      #41874 Antworten | ZITIEREN
      Stefan
      Admin
        • DE 84513
        • 398 m

        Hallihallo!

        Zusammenfassung: unser Haus ist ja sowieso nicht dicht, deshalb ist auch eine Wachsmottenklappe sinnlos. :lol:

        Aber das Klima ist gut im Holzbeton. Also Deckel abdichten, Vorbau selber bauen und eine Klappe anbringen. Am besten mit Belüftung bei geschlossener Klappe.

        Und schon hat man einen brauchbaren und lange haltbaren Nistkasten.

        Für das Geld bekommt man dann aber schon zwei vom NABU.

        Ich würde ihn trotzdem behalten.

        Urinsteine aber gehören ins Klo. Sonst nirgendwo hin. ;)

        #41879 Antworten | ZITIEREN
        Martha
        Forenmitglied
          • CH
          • 545 m

          Hallo Petra

          Lass Dich nicht entmutigen. Dasselbe Problem hatte ich auch. Die Vorschläge von @Stefan in die Tat umsetzen und das Problem ist gelöst!!! :hummel: :hummel: u :hummel: :)

          #41881 Antworten | ZITIEREN
          Martha
          Forenmitglied
            • CH
            • 545 m

            @Petra   Nachtrag: anbei noch ein Foto vom umgebauten Schweglerkasten.?

            Foto/Video:
            #41884 Antworten | ZITIEREN
            bumblebee-me
            Forenmitglied
              • DE 91459
              • 395 m

              Hallo Petra,
              auch ich besitze die Schweglerkästen und kenne das Problem ebenfalls. Da vor Jahren viele Hummel-
              völker der Wachsmotte zum Opfer fielen, habe ich die Vorbauten abgeschraubt, mein Mann mußte mir
              neue Holzvorbauten bauen mit Belüftung und Wachsmottenklappe. Seitdem klappt es sehr gut mit diesen
              Hummelkästen. Den ersten Holzbetonkasten besitze ich seit 1987! Also, du siehst, es sind sehr langlebige
              Kästen, leider mit Fehlern,welche die Firma bis heute nicht beheben will. Warum fragt man sich eigentlich.

              #41892 Antworten | ZITIEREN
              Petra Hersemeier

                Ihr lieben Hummelfreunde,

                 

                vielen Dank für die schnelle Antwort. :hummel: Da bin ich ja froh, dass ich nicht falsch liege.

                Habe den Vorbau von Schwegler bei Seite gelegt und einen neuen bei Siegfried Holzner gekauft.  Diesen hat mein Mann nun angebracht und ich freue mich darauf den Kasten nun draußen aufzustellen. Die ersten Hummeln habe ich hier in Köln schon gesichtet, also ist Eile geboten.

                Den neuen Vorbau habe ich dann aber auch noch abgeändert. :D Es gab zwar ein Belüftungssystem, in welches die Wachsmotte eindringen soll/kann. Jedoch nicht die – so meine ich – notwendige Wachsmottenfalle (Doppelseitiges Teppichklebeband). Was nützt es, wenn die Motte rein, aber auch wieder raus kann ;)

                So, jetzt werde ich den Vorbau noch wetterfest anstreichen, da der Schweglernistkasten ja leider auch kein übersehendes Dach hat. :regen:

                Und dann werde ich mich um meine unterirdischen Hummelnester kümmern.

                Noch etwas ganz anderes: hier im Ort hat ein Projekt begonnen. Es nennt sich “Kunsthonig” Es haben sich Künstler, Imker und Gartenbesitzer getroffen. Die Künstler wollen ihre Kunstobjekte mit Bienenkästen oder auch Hummelkästen in Verbindung bringen. Hierzu benötigen sie das Wissen der Imker und die Gärten, in denen dann die Kunstobjekte stehen dürfen. Hier in Köln Sürth kann man dann im Sommer die offenen “Kunstgärten” besuchen. Ich war zum ersten Treffen eingeladen, da ich mich nun auch schon seit 5 Jahren mit Hummeln beschäftige. War ein sehr interessanter Abend. Das Projekt soll auch den”Nichtwissende” die Augen öffnen und wachrütteln, was das Insektensterben betrifft.

                Liebe Grüße

                die Hummelfreundin Petra

                #41895 Antworten | ZITIEREN
                Doris
                Forenmitglied
                  • DE 39624
                  • 38 m ü. NHN

                  So, Petra, Deine Beiträge sind unheimlich interessant.
                  Ich selbe habe 4 Schwegler oberirisch und einen unterirdischen Kasten lange Zeit im Einsatz. An den oberirdischen Kästen habe ich nichts verändert. Ich vertraue auf Bt. Auch mein unterirdischer Schwegler und mein unterirdischer Eigenbau stehen seit 2 bzw. 3 Jahren draußen – jedes Jahr bewohnt – ohne Wachsmotten. Ich baue an den Schwegler-Kästen nichts um. Mit Umrüstung auf einen Vorbau wird doch nur ausgeschlossen der Eingang nach rechts bzw. links verlegt. Das Problem Wachsmotten bleibt, trotz womöglicher Klebefalle, nicht ausgeschlossen. Du musst trotzdem mind. jede Woche den Kasten bzgl. Wachsmottenbefall kontrollieren.
                  Ich habe meine 4 oberird. Schwegler – das Kapok – mit Bt behandelt und bisher habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Aber den Einsatz von Bt muss jeder für sich entscheiden.

                  Bei meinen Schwegler-Kästen lasse ich bis zur endgültigen Besiedelung die Schiebetür offen. Erst wenn feststeht, dass sich auch wirklich eine Hummelkönigin für den Kasten interessiert, schließe ich die Schiebetür und dann sucht sich die Königin den way out. Das klappt seit ein paar Jahren prima.

                  #41900 Antworten | ZITIEREN
                  Petra Hersemeier

                    Liebe Doris,

                    danke Dir für Deine Nachricht. Mit BT habe ich auch schon bei meinem oberirdischen Haus gearbeitet. Auch schaue ich mindestens alle 4 Tage nach. Klar, bin ja auch neugierig :DX:

                    Hatte auch schon Wachsmotten und Raupen trotz Klappe drin. Aber auch erst zum Ende des Sommers, insofern war alles gut:-)

                    Wie benutzt Du denn das BT? Mischst Du das Pulver unter das Kapok? Das wollte ich dieses Jahr zum ersten Mal ausprobieren. ..

                    Ich denke es gibt Regionen, da ist die Wachsmotte nicht so stark vertreten. Hier in Köln sind es leider viele. Bei mir sind die Motten nicht sofort in den Hummelkasten gekommen. Dann habe ich ein Raupenlager unter einer Tüte Gartenerde gefunden, nur einen Meter vom Hummelhaus entfernt..

                    Wird die Motte denn nun nur vom Honigduft oder auch vom Geruch der Hummel angezogen? Ich habe mal überlegt ein separates Nest, nur für die Wachsmotte aufzustellen. Dann könnte man ja eine verschlossene Kiste mit Honig befüllen, mit doppelten Teppichklebeband versehen und einem Eingang mit kleinem Gitter für die Motten bzw. die Raupen. Dann wären die Motten abgelenkt und lassen die Hummeln vielleicht in Ruhe…

                    Was meinst Du?

                    Liebe Grüße

                    Petra :hummel:

                     

                     

                    #41901 Antworten | ZITIEREN
                    Christian
                    Forenmitglied
                      • A-4800, 4851
                      • 420, 510 m

                      @ Petra – habe kein Problem mit Motten in meinen 4 Schweglern. Ob es daran liegt, dass ich Imker bin und die Motten vielleicht durch den Honigduft abgelenkt sind, weiß ich nicht. Denke aber nicht, denn am Zweitwohnsitz halte ich keine Bienen, und auch dort bisher kaum Mottenprobleme. Auch meine anderen 19 Hummelkästen haben keine Klappe, sind denkbar einfach gefertigt. Vertraue auf getrocknete Lavendelteile und auf meine naturnahen Gärten, wo es an beiden Standorten im letzten Jahr Hornissennester gab. Hornissen sind ja bekanntlich sehr nützliche und auch nachtaktive Insektenjäger. Vielleicht ein wenig “blauäugig”, aber ich versuche möglichst naturnah Hummelschutz zu betreiben. Lb.Gr. aus Oö.! Christian

                      #41902 Antworten | ZITIEREN
                      Marylou
                      Forenmitglied
                        • DE 41363
                        • 61 m

                        @Petra Deine Beschwerde wegen des Schwegler-Nistkastens ist durchaus berechtigt. Wahrscheinlich hat sich im Laufe der Jahrzehnte bei der Produktion auch die eine oder andere PassUNgenauigkeit eingeschlichen, die man zu korrigieren vergessen hat. Umso trauriger, dass man offensichtlich nicht beabsichtigt, hieran etwas zu ändern.

                        Eberhard von Hagen schreibt in seinem Buch „Hummeln bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen“, dass die Wachsmottenlarven zu den gefährlichsten Feinden der Hummeln gehören.

                        Auch hier im Garten gibt es reichlich Wachsmotten (Flugzeit: Anfang Mai bis Ende August).
                        Nach meiner Meinung sollten wir im Interesse der leider immer weiter schrumpfenden Hummelpopulation den Wachsmotten keinerlei Chance geben.

                        Die Hummeln haben so schon genug andere Feinde. Auch zum Saison-/Nest-Ende sollte sich keine einzige Hummel in den Gespinsten der Wachsmottenlarven verstricken müssen oder als halb geschlüpfte Hummel angefressen werden.

                        Im parallel laufenden Thread „Wachsmotten Abwehr 2020“ wird zumindest eine der Möglichkeiten erörtert, ein Hummelvolk ohne Befall von Wachsmottenlarven erfolgreich durchzubringen.

                        Noch kurz etwas zum „Nest-Ende“ oder „nur wenige Geschlechtstiere“: Eberhard von Hagen schreibt ebenfalls, dass man, wenn das Hummelvolk fast schon „durch“ ist, die Arbeiterinnen dann durchaus mit Zuckerlösung dazu bringen kann, wieder und ausschließlich Pollen zu sammeln und hierdurch wiederum die Königin animiert wird, erneut Eier zu legen und weitere Geschlechtstiere zu produzieren.

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                      Antwort auf: Antwort #41884 in Schweglerhaus – Wachsmottenklappe
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