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Nestkontrolle Frage

Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 23)
  • Autor
    Beiträge
  • #4447 Antworten | ZITIEREN
    Tyrano86

      Hallo zusammen,

      dieses Jahr hat sich das erste mal eine Ackerhummel bei mir angesiedelt. Ich würde gerne von euch Wissen, wie oft Ihr Nistkontrollen durchführt (Hummelklappe installiere ich, wenn die ersten Arbeiterinnen da sind.)
      ich mache mir aktuell etwas Sorgen bzgl. der Schlechtwetter Periode. mit Zuckerlösung gefüllte Legosteine werden am Eingang mehrfach ignoriert.
      Die Frage wäre: Darf ich nach öffnen des Kastens, das Kapokdach etwas anheben um zu kontrollieren ob die Nektarwagen noch gefüllt sind? Dazu müsste ich doch aber dann die Wachsschicht entfernen, die unter der Kapokwolle liegt?

      VG

      Daniel

      #4448 Antworten | ZITIEREN
      Stefan
      Admin
        • DE 84513
        • 398 m

        Erst einmal herzlich Willkommen!

        Wachsschicht wird da noch wenig sein, das Nest steht ja erst am Anfang. Ich bin kein Freund von “Störungen”, wenn sie vermeidbar sind. Speziell jetzt ist das Nestklima sehr empfindlich. Deshalb würde ich – wenn ich schon unbedingt zufüttern will/muss – den Legostein direkt am Ende des Einlaufschlauchs im Hummelhaus platzieren. So musst Du die Nestkugel nicht öffnen und störst nicht. Die Hummeln müssen trotzdem auf dem Weg nach draußen am Legostein vorbei und stolpern so quasi über die Nahrungsquelle.

        Grüße Stefan

        #4480 Antworten | ZITIEREN
        Tyrano86

          Hallo Stefan,

          danke für deine Nachricht, leider habe ich keinen Vorbau. Ich wollte auch nur Zufüttern um zu unterstützen, falls die Hummeln zuwenig Nahrung sammeln können. Leider wird der Legostein am Ausgang ignoriert. Denke wird dann schon schief gehen.

          VG

          Daniel

          #4482 Antworten | ZITIEREN
          Stefan
          Admin
            • DE 84513
            • 398 m

            Hallo Daniel!

            Irgend wann nehme alle Hummeln das zufüttern an. Nur etwas Geduld ist gefragt.

            #4492 Antworten | ZITIEREN
            Detter
            Forenmitglied

              Auch bei mir wurde der Lego-Stein außen ignoriert, allerdings war da das Wetter noch nicht ganz so fürchterlich. Jetzt steht der Lego-Stein im Vorbau und er ist jeden Tag leer. Dafür fliegen die Arbeiterinnen jetzt weniger. Es gibt ja auch nichts zu holen in der Natur, kaum Nektar (zu trocken) und ich habe in den letzten 3 Tagen keine mit Blütenpollen gesehen.

              #4600 Antworten | ZITIEREN
              Kai
              Forenmitglied

                Ich hatte dieses Jahr ja Pech mit meiner Hummelkönigin, die sich über eine Woche im Kasten aufgehalten hat, ohne etwas zustande zu bringen und dann einfach verschollen war.

                Einige Tage später, nachdem der Nachbar die Wiese wieder auf Golfplatzrasenlänge gemäht hat, konnte ich ein Erdhummelnest entdecken. Ich habe ja die letzten Wochen keinen Tag vergehen lassen, ohne mich über Hummeln und Pflanzen fortzubilden und wusste natürlich, dass es besser ist, das Nest dort zu belassen, wo es ist. Da es sich aber um die “Glyphosat-Nachbarn” handelt, habe ich mich entschieden, das Nest umzusiedeln. (Mit denen zu Reden hätte nichts gebracht sondern eher mit dem Tod der Hummeln in der selben Nacht geendet.) Ich hatte von dieser tollkühnen Aktion nicht berichtet, zum einen, weil es hier Muss das so aussehen? mittlerweile um die Nistkastenkamera geht, zum anderen das für Menschen, die meine Nachbarn nicht kennen, ein bischen so aussehen mag, als ob ich unbedingt Hummeln in meinen leeren Kasten stecken wollte.
                Die Aktion ist geglückt und da ich ja auf Stefans Empfehlung hin Kapok gekauft hatte, habe ich den Kasten auch damit ausgestattet. Mittlerweile ist richtig was los, die Klappe ist seit einigen Tagen ganz abgesenkt und auch hier wurde die Zuckerlösung erst völlig ignoriert, mittlerweile kommen aber Arbeiterinnen aus dem Kasten und steuern zielstrebig auf die Futterstation zu, um dann “halb besoffen” wieder zurück ins Nest zu torkeln.
                Ich habe ja einen Kasten von Harry, durch den man ja auch von oben durch das Lüftungsgitter ein wenig was sehen kann. Da aber heute gutes Wetter war, habe ich mich mal getraut, den Kasten richtig zu öffnen. Das Kapok erinnerte mich eher an Zuckerwatte. Die Hummeln haben das auch an der Innenkartonwand angeklebt. Ich habe ein wenig weg genommen, das war aber alles so verklebt und verwoben, dass ich da schon das Gefühl hatte, dass ich Schaden anrichte und habe es dann sein lassen. Wie soll denn eine Kontrolle idealerweise aussehen? Um auf Wachsmotten zu kontrollieren muss ich doch bis vor zu den Waben und eigentlich sogar darunter schauen, richtig? Damit zerstöre ich doch das halbe Nest. Oder kann man im Sommer, wenn es heiß ist, einfach etwas Kapok herausnehmen? (Ich habe leider keine Bilder, da mein Handyakku in die Knie gegangen ist)

                PS: habe auch ein wenig blauen Schimmel im Karton gesehen

                #4605 Antworten | ZITIEREN
                Stefan
                Admin
                  • DE 84513
                  • 398 m

                  Halo Kai!

                  Das freut mich sehr! Alles richtig gemacht und ein Volk gerettet.

                  Das verklebte Kapok ist normal, Wachs und Honig sind die Zutaten. Alles in bester Ordnung!

                  Ich lese auch immer wieder von übertriebenen Nestkontrollen. Meine Meinung: Nicht machen, das hat man im Gefühl. Da hast Du völlig richtig gehandelt. Wenn man meint ein Handgriff mehr zerstört jetzt etwas, dann den Handgriff einfach nicht mehr machen. Das ist wichtiger als die persönliche Neugierde zu befriedigen.

                  Will man in das Nest selbst sehen, geht es am besten wenn man den Eingang sieht. Dieses “Loch” kann man vorsichtig mit einem kleinen Stöckchen kreisförmig etwas aufweiten. Dann sieht man die Waben. Diesen Schaden beheben die Hummeln schnell wieder.

                  Keinesfalls würde ich die Waben anheben. Das ist zu viel Eingriff. Das zerstört das Nestklima.

                  Du hast ein gutes Hummelhaus das vor Wachsmotten schützt. So lange Du keinen Verdacht auf Wachsmotten hast ist nichts zu tun.

                  Meistens flattert einem die Wachsmotte bei einer Nestkontrolle schon entgegen. Erst dann kann man eingreifen. Und auch hier würde ich nur das Nest mit BT behandeln. Die Eier der Wachsmotte sind zwar gelegt, aber noch nicht geschlüpft. BT hilft besonders bei jungen Wachsmottenlarven, die wird man auch durch Nestumsiedlung nicht los weil sie zu klein sind.

                  Erst, wenn man das Ganze schon übersehen hat und größere Wachsmottenlarven (5mm aufwärts) im Nest sind und bereits Schaden angerichtet haben kann man versuchen das Nest zu retten in dem man es Umsiedelt. Dazu muss man dann tatsächlich auch die Waben anheben. Das sollte aber die letzte Maßnahme sein.

                  Am Ende jedes Hummelnestes kommen die Wachsmotten sowieso, weil keine Wächterinnen mehr au aufpassen. Das ist völlig egal, weil das Nest schon fertig ist.

                  In den ersten beiden Jahren im Leben eines Hummelhauses (und dessen Standort) ist die Wachsmottenproblematik übrigens noch nicht sehr ausgeprägt. Im ersten Jahr berichten die wenigsten von Problemen mit Wachsmotten.

                  Und das Kapok bauen die Hummeln entweder ein, oder sie schichten es auf oder sie werfen es aus dem Eingang. Das macht jedes Volk anders. Auch wenn drei gleiche Hummelköniginnen in drei gleichen Hummelhäusern am selben Standort und Tag eingezogen sind. Jede macht es anders. Und genau das finde ich so faszinierend! Nicht entnehmen und nichts mehr dazu geben.

                  Etwas Schimmel ist normal, jetzt in der Anfangsphase sollte man sich vielleicht die Lüftung ansehen. Hat man einen Innenkarton sind schnell ein paar zusätzliche Löcher gemmmcht. Aber auch hier hatte ich schon viele Unterschiede. Baumhummeln sind hier die größten “Schweine”, die koten alles voll und diese Feuchtigkeit ist dann der Grund.

                  Grüße Stefan

                  #4606 Antworten | ZITIEREN
                  Budmaster
                  Forenmitglied

                    Hallo.
                    Ich frage mich wie ihr das macht in das Nest zu sehen.
                    Gehen die nicht auf euch los bei solchen Aktionen? Habt ihr einen Imkeranzug an wenn ihr wie beschrieben mit einem Stöckchen den Gang erweitert????
                    Da in meinem Kasten noch nie Hummeln waren, ist also die Gefahr durch Wachsmotten gering??
                    Ich wüsste auch garnicht auf welche Anzeichen ich bei den Motten achten sollte.
                    Kann man das tatsächlich nur bemerken wenn man im Nest rumkramt?
                    Wenn die gefahr durch die Motten tatsächlich so groß ist, müssten die Hummeln doch ausgestorben sein, weil sie in der Natur keine Klappen haben. Locken viele Hummelkästen auch mehr Motten?

                    #4607 Antworten | ZITIEREN
                    Stefan
                    Admin
                      • DE 84513
                      • 398 m

                      Also Imkeranzug habe ich keinen. Handschuhe ziehe ich auch nicht an. Man wird nicht angegriffen. Nur große Erd- oder Baumhummelnester neigen dazu etwas verteidigungsbereiter zu sein. Dann muss man etwas warten bis sich die Aufregung gelegt hat und kann weiter machen.

                      Da gibt es auch ein paar Tricks dazu: Nie einen Schatten auf das Nest werfen. Die Hummeln fürchten sich vor dem menschlichen Schatten. Nie an pusten. Keine dunklen Sachen tragen. Langsam und ruhig bewegen.

                      Ja, bei Dir ist die Gefahr gering. Noch nichts riecht nach “Hummel” bei Dir für die Wachsmotte.

                      Nein, nicht im Nest herum kramen. Man kann später gut den Deckel (Wachsschicht im Kapok oder ähnlich) anheben. Dann ist das Nest (nicht immer aber meistens) gut einsehbar. Den Deckel klappt man weg und klappt ihn anschließend wieder zurück. Das ist aber bei jedem Hummelnest anders. Das lernt man mit der Zeit. So ist der Eingriff gering und man stört nicht groß und hat trotzdem auf Wachsmotten kontrolliert. Die Larven der Wachsmotte sieht man recht gut und wenn man sie sieht ist es meistens schon so gut wie zu spät.

                      Hummeln in der Natur leben in z. B. Mauslöchern. Auch diese Eingänge in ihr natürliches Nest verengen die Hummeln um vor Feinden zu schützen. Die Hummelklappe bei künstlichen Hummelhäusern ist nur eine Art Weiterentwicklung davon. Beides schützt vor Eindringlingen.

                      Und Ja: Viele Hummelhäuser locken auch viele Wachsmotten.

                      #4608 Antworten | ZITIEREN
                      Doris
                      Forenmitglied
                        • DE 39624
                        • 38 m ü. NHN

                        Hallo an alle.
                        Zum Thema Wächterinnen habe ich bei dem Erdhummel-Volk, dass anscheinend recht groß sein könnte, eine Wächterin am Eingang. Kurioserweise scheint sie oben im Eingang zu hängen. Ab und zu vertreibt sie sich die Zeit mit Klappen-Klappern. Das sieht recht ulkig aus.
                        Und wenn ich im Vorbau den Legostein wechseln will, da ich bei diesem kalten Wetter zugefüttert habe, dann schlägt sie Alarm und greift sofort an. Immer auf meinen Kopf hat sie es abgesehen. Ohne Vollschutz mache ich da nichts.
                        Die anderen Völker sind wesentlich friedlicher. Aber es ist in der Tat jedes Volk unterschiedlich.
                        Grüße

                        #4609 Antworten | ZITIEREN
                        Budmaster
                        Forenmitglied

                          Hallo.
                          Danke Stefan, sehr aufschlussreich.
                          Bin aber trotzdem skeptisch wenn ich daran denke wie die paar Hummeln schon gemostert haben als ich den Anzuchtdeckel raus genommen habe.
                          Du schreibst das wenn ich Larven der Motte finden würde wäre es sowieso meistens zu spät. Dann brauche ich doch garnicht erst nachzusehen. Eine andere Möglichkeit auf Motten zu checken gibt es nicht?
                          Wie dem auch sei, meine neu gebaute Hummelklappe “klappt” super.

                          gruß

                          #4610 Antworten | ZITIEREN
                          Stefan
                          Admin
                            • DE 84513
                            • 398 m

                            Im Prinzip hast Du Recht: Dein Teil ist ein Hummelhaus das dicht ist anzubieten mit funktionierender Klappe. Für den Rest brauchen Dich die Hummeln nicht.

                            Ein befallenes Nest könnte man immer noch umsiedeln oder Brutwaben einem anderen Volk zuschieben.

                            #4614 Antworten | ZITIEREN
                            tyrano86

                              Danke nochmal für deine Antwort Stefan. Leider ist die Hummeln kurz vor erscheinen der Arbeiterinnen verschollen. Ich war schon sehr geknickt. Vor zwei Tagen konnte ich allerdings ein 2 Exemplar (ackerhummel) fangen. Die hummel ist jetzt seit ein paar Tagen ein und aus geflogen. Leider müsste die alte Brut seit tagen tot sein, die hummel müsste also nun für 30 Tage neu Eier legen und pflegen richtig? Ich versuche die hummel vorsichtig schonmal an die klappe zu gewöhnen. Was mir aufgefallen ist, ist das die hummel keinen Pollen an den Beinchen hatte macht mich etwas stutzig, stehen die Chancen vll trotzdem das die hummel noch ein funktionierendes Nest aufbaut? Nahrung ist gerade leider zumindest so im hinteren Garten etwas knapp bis der natternkopf anfängt. Arbeite daran in den nächsten Jahren mit einem neuen Teich und mehr Flächen für die Hummeln.

                              #4615 Antworten | ZITIEREN
                              Siegfried

                                Guten Abend tyrano,
                                im Moment mußt du nur abwarten bis sie die wiege mit den Töpfen gebaut hat danach wird sie schon Pollen sammeln.
                                Hummel fliegen bis zu 3-5 Kilometer um Nahrung zu sammeln.
                                Wenn sie länger als 30 Minuten wegbleiben kannste davon aus gehen das weiter gesammelt wird.
                                vG Siegfried

                                #4618 Antworten | ZITIEREN
                                Detter
                                Forenmitglied

                                  Am besten kann man die Wachsmotte am späten Abend beobachten. Wenn die Temperatur nicht unter 15°C(?) sinkt, schwirren sie vor dem Eingang. Sehr schön kann ich das mit meiner Webcam, mit Infarotlicht, vom Sofa aus auf dem Smartphone beobachten. Gerne legt die Wachsmotte auch ihre Eier vor der Hummelklappe ab und hofft, dass die Hummeln, mit den Beinchen, die Eier in das Nest schleppen. Auch am Lüftungsgitter sollen die Wachsmotten Eier ablegen, in der Hoffnung, dass die kleinen Larven durch das Lüftungsgitter passen und in das Nest kriechen. Ich habe deshalb um das Lüftungsloch, von innen, Bullran 45 geklebt und hoffe das die Larven daran festkleben? Alle 2-3 Jahre wird das Bullran 45 erneuert.
                                  Eine Nestkontrolle mache ich nur am späten Abend mit einer Infarotlampe. So eine Lampe hat fast jeder im Haushalt? Die Hummeln nehmen das Infarotlicht nicht wahr und ich sehe wenigstens etwas. Durch die Erschütterungen brummen sie natürlich lautstark.

                                Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 23)
                                Antwort auf: Antwort #4609 in Nestkontrolle Frage
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