Antwort auf: Nur Wasser zufüttern => Völker vitaler und kein Larvenauswurf

Hallo,
in gewisser Weise ist das unbehandelte Holz auf der Innenseite des Außennistkastens der Humidor. Zumindest regelt es die Luftfeuchte zusammen mit der Einstreu und evtl. Pappe.
Ein Humidor oder Boveda-Pack kann die Gleichgewichtsfeuchte nur bei konstanten Bedingungen (kein Luftaustausch, nicht schwankende Temperatur) herstellen. Im Freiland / Garten ist das schwierig zu realisieren. Neben den Tageszyklen ist es manchmal tagelang heiß und zu trocken oder kühl und zu feucht.
Ich hatte schon mal über Lehmplatten (Lehm, stabilisiert mit Armierungsgewebe) nachgedacht. Lehm hat ein noch besseres Sorptionsverhalten als Holz. Lehm ist schneller mit der Regelung der Luftfeuchte und entspricht eher den Bedingungen eines Erdnestes. Ich habe mich bislang nicht getraut einen Innenkasten aus Lehm zu bauen. Auch solle der Lehm erhitzt werden, um ihn nach der Saison zu pasteurisieren. Wie macht man das.
Eine Alternative wäre niedrig gebrannter Ton als z. B. Innennistkasten. Das ist Lehm, der durch Hitze teilweise gesintert wurde. Er braucht kein Armierungsgewebe, ist noch recht hygroskopisch und lässt Wasser durchsickern. Es gibt ihn als atmungsaktiven „nicht frostsicheren“ Blumentopf, der draußen schnell Patina bzw. Moos an der Außenseite ansetzt. Bislang konnte ich nicht herausbekommen, ob niedrig gebrannter Ton besser ist als Holzbeton. Die Schwegler-Nistkästen haben andere Probleme.
Vor einigen Jahren hat man Innennistkästen aus Gasbeton bzw. Porenbeton (z. B. Markenname Ytong) gebaut. Das war das „Belgische System“ oder „Brüsseler System“. Porenbeton ist stark hygroskopisch. Aber auch da ist die Reinigung und Pasteurisierung nach der Saison eine Herausforderung.
Bei dauerhaft zu niedriger rel. Luftfeuchte kommt es vermutlich eher auf die große Lüftung des Nistkastens an. Stefan schrieb, dass er bei seinen Kästen mit Internetanbindung das Nest nur durch den Einlaufschlauch belüftet. Bei Kälte wird erwärmte Luft eingeleitet und bei Wärme die Außenluft angesaugt. Also eine reduzierte Lüftung gegenüber den Lüftungslöchern beim Börner Nistkasten. Allerdings ist sie als Zwangslüftung konstant und unabhängig vom Wind um den Nistkasten herum.
Lange Rede, kurzer Sinn. Die großen Lüftungslöcher, das Wetter und die Windverhältnisse am Nistkasten haben großen Einfluss. Regeln lässt sich recht einfach die Größe der Lüftungslöcher. Allerdings ist es immer ein Abschätzen, ob man die Belüftung weit öffnen oder minimieren soll.
VG Bulli