Antwort auf: Hummelsaison 2024

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MarylouMarylou
Forenmitglied
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    • 61 m

    @Insektenfreund
    Sehr, sehr schade um das Nest! Wer das nicht schon mal erlebt hat, macht sich keine Vorstellung davon, wie Wachsmottenlarven wüten können. Sie fressen ununterbrochen Tag und Nacht und können innerhalb weniger Tage ein Hummelnest komplett vernichten. Die Larven sind sehr zäh, da hilft nur durchschneiden oder an Hühner verfüttern, während man dabeisteht, damit keine entwischt.

    Deine Fotos erinnern mich an meine Wachsmottengeschichte vor einigen Jahren mit 119 gefräßigen, ebenfalls ausgewachsenen Larven, auch nur minimale Gespinste im Kapok und der Einstreu und Vollvernichtung des Nestes. Das werde ich nie vergessen. Die Königin hatte glücklicherweise im neuen Nistkarton mit einigen Arbeiterinnen nochmal neu begonnen und das Nest hatte sich dann prächtig entwickelt.

    Bei einer Nestkontrolle kann man optisch kontrollieren und auch das Kapok und die Einstreu an verschiedenen Stellen etwas anheben, ob alles noch locker-flockig ist; dann ist alles in Ordnung.

    Woran selten bei einer Nestkontrolle gedacht wird: Sind schon (sehr kleine) Wachsmottenlarven da, ziehen sie sich bei Lichteinfall blitzschnell in die Einstreu zurück, die meistens auch noch die gleiche Farbe wie die Larven hat, sind also optisch gar nicht zu erkennen.
    Leichte Gespinste bemerkt man beim Anheben von Kapok und Einstreu. Dann sofort BT einsetzen, 3x im Abstand von 10 Tagen, damit die verschiedenen Larvenstadien alle abgedeckt werden, da die Larven sich unterschiedlich schnell entwickeln können.

    In Gebieten mit Wachsmotten kann man BT in den Hummelnestern ab der 2. Generation einsetzen und dann regelmäßig wiederholen.